Das Rauchen von Wasserpfeifen (oder auch Shishas) ist seit einiger Zeit vor allem
unter Jugendlichen verbreitet. Einzelne Veröffentlichungen haben den statistischen
Nachweis einer erhöhten Gefahr der Übertragung bestimmter Krankheitserreger durch
das gemeinschaftliche Rauchen der Wasserpfeife erbracht, die vor allem aus der Benutzung
desselben Mundstücks resultiert. Es existieren jedoch keine Daten zur mikrobiellen
Belastung einzelner Bestandteile der Wasserpfeifen.
Im Sinne des vorsorglichen Gesundheitsschutzes hat deshalb die Landesuntersuchungsanstalt
für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) Sachsen in Kooperation mit der Arbeitsgruppe
Infektionsschutz des Landesverbandes Sachsen der Ärzte und Zahnärzte des ÖGD im Auftrag
des Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz eine orientierende
Untersuchung der Wasserpfeifen durchgeführt. In acht verschiedenen Shishabars in Sachsen
wurden jeweils fünf Wasserpfeifen mit Abstrichen aus den Schläuchen und Wasserentnahmen
aus den Glasbehältern beprobt. Die gefundenen Keime wurden nach Möglichkeit mindestens
bis auf die Gattungsebene differenziert, und in den Wasserproben die Gesamtkeimzahl
pro 1ml ermittelt. Alle Wasserproben wurden auch auf Legionellen untersucht. Die Teilnahme
war freiwillig, und die Teilnehmer erhielten nach Abschluss der Untersuchung eine
allgemeinverständliche Mitteilung der Ergebnisse, gegebenenfalls mit Hinweisen zur
Verbesserung der Hygiene im Umgang mit den Wasserpfeifen.
In den Proben wurden in erster Linie fakultativ pathogene Bakterien wie verschiedene
Nonfermenter und Enterobakterien sowie Keime der Normalflora und Sprosspilze isoliert.
Pseudomonas aeruginosa und andere Nonfermenter wurden zum Teil in sehr hoher Zahl
nachgewiesen.
Da beim Rauchen der Wasserpfeife der aerosolhaltige Rauch inhaliert wird, kann ein
Gesundheitsrisiko vor allem für abwehrgeschwächte oder Menschen mit pulmonalen Vorerkrankungen
nicht ausgeschlossen werden.