Gesundheitswesen 2010; 72 - A10
DOI: 10.1055/s-0030-1251666

Orientierende Untersuchung zur mikrobiellen Belastung von Wasserpfeifen

K Flohrs 1
  • 1Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen, Dresden

Das Rauchen von Wasserpfeifen (oder auch Shishas) ist seit einiger Zeit vor allem unter Jugendlichen verbreitet. Einzelne Veröffentlichungen haben den statistischen Nachweis einer erhöhten Gefahr der Übertragung bestimmter Krankheitserreger durch das gemeinschaftliche Rauchen der Wasserpfeife erbracht, die vor allem aus der Benutzung desselben Mundstücks resultiert. Es existieren jedoch keine Daten zur mikrobiellen Belastung einzelner Bestandteile der Wasserpfeifen.

Im Sinne des vorsorglichen Gesundheitsschutzes hat deshalb die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) Sachsen in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Infektionsschutz des Landesverbandes Sachsen der Ärzte und Zahnärzte des ÖGD im Auftrag des Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz eine orientierende Untersuchung der Wasserpfeifen durchgeführt. In acht verschiedenen Shishabars in Sachsen wurden jeweils fünf Wasserpfeifen mit Abstrichen aus den Schläuchen und Wasserentnahmen aus den Glasbehältern beprobt. Die gefundenen Keime wurden nach Möglichkeit mindestens bis auf die Gattungsebene differenziert, und in den Wasserproben die Gesamtkeimzahl pro 1ml ermittelt. Alle Wasserproben wurden auch auf Legionellen untersucht. Die Teilnahme war freiwillig, und die Teilnehmer erhielten nach Abschluss der Untersuchung eine allgemeinverständliche Mitteilung der Ergebnisse, gegebenenfalls mit Hinweisen zur Verbesserung der Hygiene im Umgang mit den Wasserpfeifen.

In den Proben wurden in erster Linie fakultativ pathogene Bakterien wie verschiedene Nonfermenter und Enterobakterien sowie Keime der Normalflora und Sprosspilze isoliert. Pseudomonas aeruginosa und andere Nonfermenter wurden zum Teil in sehr hoher Zahl nachgewiesen.

Da beim Rauchen der Wasserpfeife der aerosolhaltige Rauch inhaliert wird, kann ein Gesundheitsrisiko vor allem für abwehrgeschwächte oder Menschen mit pulmonalen Vorerkrankungen nicht ausgeschlossen werden.