Endoskopie heute 2010; 23 - FV24
DOI: 10.1055/s-0030-1251644

Magenschleimhaut-Heterotopien des oberen Ösophagus mit hochauflösender Endoskopie häufiger als erwartet, histologisch jedoch selten mit Intestinaler Metaplasie

U Peitz 1, M Vieth 2, M Evert 2, J Arand 1, A Roessner 2, P Malfertheiner 1
  • 1Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany
  • 2Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Pathologie, Magdeburg, Germany

Hintergrund: Es existieren 30 Fallberichte über Adenokarzinome in Magenschleimhaut-Heterotopien des oberen Ösophagus (MH), die teilweise zu dem Schluss kommen, dass jede endoskopisch detektierte MH bioptisch-histologisch auf Neoplasien/Präneoplasien hin zu untersuchen sei. Berichtet wurde auch über eine signifikante Assoziation von MH und Barrett- Ösophagus.

Ziele: Prospektiv die Prävalenz von MH, deren Histologie und die Assoziation von HM und Barrett-Ösophagus zu erfassen.

Patienten und Methoden: 372 konsekutive Patienten (Alter 18 bis 93, median 58 Jahre) zur Ösophagogastroduodenoskopie wurden mittels hoch-auflösender Endoskopie auf das Vorliegen einer MH untersucht. Wenn vorhanden, wurden Biopsien für Histopatholgie aus MH, ösophagogastralem Übergang, Magen-Corpus und -Antrum entnommen.

Ergebnisse: MH wurde endoskopisch bei 53 Patienten (14,5%) detektiert. Die Histopathologie bestätigte Zylinderepithel in 87% der Fälle, im Wesentlichen Magen-Korpus oder Cardia-typische Schleimhaut. Eine intestinale Metaplasia fand sich nur in zwei Fällen. Bei MH lag häufiger ein Barrett-Ösophagus vor. Die Assoziation war jedoch nur schwach signifikant (p=0,02).

Schlussfolgerung: Die Prävalenz von MH scheint bisher unterschätzt zu werden. Allerdings ist eine Präneoplasie selten. Daher kann eine regelmäßige Biopsie aus MH nicht empfohlen werden. Biopsien zur Histologie aus MH größer 2cm und solchen mit Mukosaunregelmäßigkeit erscheinen sinnvoll. Die Assoziation von MH und Barrett-Ösophagus ist klinisch nicht relevant.