Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1251429
Versorgung rezidivierender Pleuraergüsse mit einem PleurX-Katheter: eine retrospektive Analyse
Hintergrund: Rezidivierende Pleuraergüsse bei malignen Erkrankungen tragen wesentlich zur Morbidität bei. Neben der Pleurodese steht mit der Anlage eines subkutanen Dauerkatheters (PleurX-Katheter, PX) eine alternative Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung.
Hypothese: Der PX stellt eine effektive Möglichkeit der Behandlung maligner Pleuraergüsse dar.
Material und Methoden: 21 Patienten (14m, 7 w, 66 a±13,3, 15 Raucher, median 15py, median 3 Komorbiditäten), die in unserer Klinik in der Zeit von Januar 2007 bis August 2009 einen PX erhalten hatten, wurden retrospektiv analysiert.
Ergebnisse: Von den 21 Patienten hatten 9 ein Bronchialkarzinom, 7 ein Pleuramesotheliom, 1 Linksherzinsuffizienz, 4 maligne Tumore nicht-pulmonaler Genese. Die mediane Überlebenszeit nach der Tumordiagnose betrug 28 Wochen. 11 Patienten erhielten zunächst eine Pleurodese und im Anschluss bei nachlaufendem Erguss einen PX, 10 Patienten sofort einen PX. Die mediane Überlebenszeit nach Pleurodese und PX betrug 20 Wochen, nach alleiniger Versorgung mit einem PX 8 Wochen. 4 PX mussten entfernt werden (1 wegen Infektion, 2 wegen fehlender Funktion, 1 im Rahmen einer chirurgischen Pleurektomie), bei 17 Patienten (81%) funktionierte der Katheter bis zum Ableben. Die Ergussmenge über den PX lag im Median bei 725ml pro Woche und korrelierte indirekt mit der Überlebenszeit.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass der PX eine sichere und funktionierende Alternative zur Pleurodese in der Versorgung rezidivierender Pleuraergüsse bietet. Die Komplikationsrate lag bei 19%. Eine gesteigerte Ergussproduktion war mit einer schlechteren Prognose assoziiert, am ehesten als Ausdruck einer höheren Tumorlast. Die kürzere Überlebenszeit nach PX-Anlage im Vergleich zur sequenziellen Versorgung aus Pleurodese und Katheter könnte in unserem Kollektiv an der weiter fortgeschrittenen Tumorerkrankung der Patienten gelegen haben, die gleich einen PX erhielten. Dies bedarf weiterer Untersuchungen.