Pneumologie 2010; 64 - P357
DOI: 10.1055/s-0030-1251426

Radiofrequenzablation – Einsatzmöglichkeiten in der interventionellen Bronchologie

W Meister 1, K Vogt 2, M Hamm 1
  • 1Lungenklinik Diekholzen gGmbH
  • 2Univ. of Latvia

Stenosen durch endoluminal wachsende Malignome lassen sich in der Regel gut durch Zangenabtragung, mit der Kryosonde, der Argonplasma-Koagulation oder dem Nd-YAG-Laser akut behandeln. In den selteneren Fällen von benignen Tumoren oder Stenosen liegen die Dinge anders; die herkömmlichen Verfahren bergen Probleme und Risiken, in erster Linie die interventionsbedingte Blutung, aber auch die Gefahr größerer Wanddefekte.

Narben- bzw. Granulationsgewebe, welches sich in den Maschen nicht ummantelter Metallstents bildet, kann zu interventionsbedürftigen Restenosen führen. Solche Stenosen gaben uns Anlaß zur Suche nach einem geeigneteren Resektionsverfahren. Nach unseren bisherigen Erfahrungen ist die Radiofrequenzablation eine für diese Zwecke ideale Methode.

Sie ist aufgrund der Effekte im Gewebe dem Lasers durchaus vergleichbar, hat aber den Vorteil, dass die thermische Läsion je nach Einstellung auf eine Zelldicke begrenzt bleibt, wodurch haarfeine Schnitte möglich sind und ungewünschte tiefere Nekrosen mit entsprechender Perforationsgefahr bei adäquater Anwendung nicht auftreten können. Dies begründet die weite Verbreitung der bereits in den frühen 70 e r Jahren entwickelten Technik in der Dermatologie, der plastischen Chirurgie, der HNO-Heilkunde sowie mittlerweile auch der Gastroenterologie. Etabliert ist der Einsatz in der Therapie von Lebermetastasen, seltener bei Lungenmetastasen durch CT-gesteuerte perthorakale Punktion.

Demonstriert wird die Radiofrequenzablation an zwei Fällen bei der Behandlung trachealer Stenosen und bei der Abtragung von mehreren benigen Tumoren bis hin zur Segmentbronchusebene. Die Technik ist für den erfahrenen Bronchologen leicht erlernbar, sicher und zudem kostengünstig.