Einleitung: Bei der Testung auf Reversibilität der Obstruktion im Bronchospasmolysetest (BSLT)
in der Spirometrie wird ausschließlich der absolute und relative Anstieg der FEV1
beurteilt. Nachdem die Möglichkeit der Bodyplethysmografie nicht ubiquitär verfügbar
ist, liegen kaum Daten über das Verhalten des Residualvolumens (RV) im BLST vor.
Material und Methode: Wir haben retrospektiv den BSLT mit 1mg Terbutalin bei 598 Patienten mit einem Ausgangswert
für den FEV1/FVC-Quotienten <0,7 hinsichtlich der Veränderungen des RV analysiert.
Ein Anstieg der FEV1 um mindestens 12% und 200ml wurde als reversibel angesehen. Bei
positivem BSLT wurde der mediane Abfall des RV als Grenzwert für eine relevante Entblähung
ermittelt.
Ergebnisse: Bei 194 Patienten (32,4%) war der BLST positiv (Anstieg FEV1 432±258ml, 27,9±15,5%).
Bei diesen Patienten nahm das RV im Median um 425ml oder 12,6% ab. Eine derartige
Abnahme des RV konnten wir bei 91 der 404 Patienten (22,5%) mit negativem BSLT finden.
Zwischen dem Anstieg des FEV1 und Abfall des RV zeigte sich abhängig vom Resultat
des BSLT eine zwar überwiegend signifikante, jedoch durchgehend schwache Korrelation
(BSLT positiv: ΔFEV1/ΔRV r=-0,339/p<0,001; %FEV1/%RV r=-0,393/p<0,001; BSLT
negativ ΔFEV1/ΔRV r=-0,054/ p=0,139; %FEV1/%RV r=-0,101/p=0,021).
Diskussion: Bei mehr als eine Fünftel der Patienten, bei denen der BSLT negativ war, kam es zu
einer relevanten Entblähung. Die Ergebnisse unserer Untersuchung könnten dazu dienen,
verschiedene Subtypen der COPD zu definieren (entblähend vs. nicht-entblähend). Auch
wäre es denkbar, anhand der von uns gefundenen Grenzwerte für eine relevante Entblähung
eine Stratifizierung bei künftigen Studien vorzunehmen, in denen der Effekt von Bronchodilatatoren
untersucht wird, nachdem für die Änderung der FEV1 bislang kein prädiktiver Wert gezeigt
werden konnte.