Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1251265
Spirometrie bei Kindern im Einschulalter (6 Jahre): Berücksichtigung von Body-Maß Index und Exspirationsdauer
Hintergrund: Lungenfunktionsmessungen sind wichtig, um bereits im Kindesalter Atemwegserkrankungen erkennen und gezielt therapieren zu können. Neue Referenzwerte sollten Entwicklungen im BMI und in der Messtechnik berücksichtigen.
Methodik: Von Juni 2007 bis Juni 2008 erfolgte bei der Schuleingangsuntersuchung bei 518 Kindern (6,01±0,25 Jahre) eine spirometrische Messung (MasterScreen IOS). Erfasst wurden: Forcierte Vitalkapazität (FVC), Einsekundenkapazität (FEV1), maximale exspiratorische Atemstromstärke (PEF) und die maximalen exspiratorischen Atemstromstärken bei 75, 50 und 25% der inspirat. Vitalkapazität (MEF75, MEF50, MEF25). Für die Auswertung wurden Kinder mit TE >1,0s. berücksichtigt (Referenz: Zapletal, 1987).
Ergebnisse: Die Probanden (241 Jungen, 277Mädchen) zeigten eine Körperlänge von 118±5,24cm, ein Körpergewicht von 22,5±3,98kg und einen BMI von 16,0±1,96 (12,7 bis 27,6), damit wie Daten der Kindergesundheitsstudie (2007). FEV1 und FVC entsprachen i. W. den Referenzwerten (101±14,9 bzw. 95,4±13,6%). Demgegenüber lagen die Atemströmungswerte bei forcierter Exspiration (PEF, MEF75, 50, 25) niedriger (Bereich: 68,9±13,6 bis 75,9±26,6%) als die Referenzdaten. Wir fanden einen Einfluss von TE auf die Atemstromstärke, aber keinen wesentlichen Einfluss des BMI.
Schlussfolgerungen: Die bisherigen Referenzwerte überschätzen möglicherweise die Atemstromstärken im forcierten Exspirationsmanöver mit TE >1s. bei Einschulkindern. Eine Erhöhung des BMI führt mit 6 Jahren (noch) nicht zur Beeinträchtigung der forcierten Spirometrie.