Pneumologie 2010; 64 - P340
DOI: 10.1055/s-0030-1251167

EBUS-TBNA im nicht ausschließlich Pneumologisch vorselektionierten Krankengut

S Tasci 1, K Starke 1, S Kage 1, T Topalidis 2
  • 1Franziskus Krankenhaus Linz/Rhein
  • 2Zytologisches Labor Hannover

Einleitung: Die Endobronchiale Ultraschallgesteuerte Transbronchiale Nadelaspiration (EBUS-TBNA) hat sich binnen weniger Jahre als Standardmethode zur Diagnose und Staging des Bronchialkarzinoms (BC) etabliert. Die EBUS-TBNA wird vornehmlich in stationären Pneumologischen Zentren vorgehalten. Ergebnisse von Studien zur Wertigkeit und Ergebnissen der EBUS-TBNA können daher durch einen „Pneumologischen Bias“ geprägt sein.

Methodik: Retrospektive Analyse von 166 konsekutiven EBUS-TBAN von 3/2007 bis 8/2009 bei Patienten mit unklaren mediastinalen Lymphknoten (LK)-Vergrößerungen in einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit neu implementierter Pneumologischer Schwerpunktbildung. Die Ergebnisse der zytologischen Analyse wurden in sechs Klassen kategorisiert: 'BC', 'LK Hyperplasie/Anthrakosilikose', 'Lymphome', 'Nicht representativ', 'Non-BC-Karzinome' und 'Sarkoidose'.

Ergebnisse: Als führende cytologische Diagnose wurden bei insgesamt 166 durchgeführten EBUS-TBNA Untersuchungen 66 (39,8%) primäre Malignome der Lunge gesichert (52 NSCLC, 14 SCLC). 57 Patienten (34,3%) wiesen eine lymphatische Hyperplasie/Anthrakosilikose auf. 16 Patienten (9,6%) zeigten mediastinalen LK-Metastasen extrapulmonaler Primärtumore (vier gastrointestinale Ca., sechs urologische Ca., drei gynäkologische Ca., zwei Schilddrüsen Ca., ein malignes Melanom). Bei 11 Patienten (6,6%) konnte eine Sarkoidose gesichert werden, sechs Patienten (3,6%) wiesen primäre Lymphome auf. Sieben Patienten wiesen nicht representative Punktionsergebnisse auf.

Diskussion: Im nicht „nur“ Pneumologisch geprägten Patientengut lassen sich unklare mediastinale LK-Vergrößerungen in 53% malignen Grunderkrankungen zuordnen. Der in dieser Gruppe mit 25% hohe Anteil von nicht primär pulmonalen Malignomen kann als Ausdruck des erweiterten „internistischen“ Indikationsspektrums gewertet werden. Vergleichende Studien mit Zentren ausschließlich Pneumologischer Schwerpunktbildung sollten initiiert werden.