Klin Padiatr 2010; 222 - P16
DOI: 10.1055/s-0030-1251071

Das Karlsruher Netzwerk Kinderschutz

BJ Siegrist 1, S Heynen 2, J Kühr 1
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städt. Klinikums Karlsruhe gGmbH, Karslruhe
  • 2Jugendamt Karlsruhe, Karlsruhe

Hintergrund:

Für einen wirksamen Schutz vor Vernachlässigung, sexualisierter und häuslicher Gewalt bedarf es der frühzeitigen Erkennung von Risikofaktoren und der Einleitung von Hilfen. In Karlsruhe arbeiten seit vielen Jahren verschiedene Institutionen im Sinne des Kinderschutzes zusammen. Gestärkt wurde die Kooperation durch die Verabschiedung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung (§ 8 a SGB VIII). Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Karlsruhe ist Partnerin im Netzwerk Kinderschutz.

Darstellung:

Im Beitrag wird das Netzwerk Kinderschutz dargestellt und die verschiedenen Aufgaben erläutert. Akteure des Netzwerkes sind insbesondere der Soziale Dienst der Stadt Karlsruhe, die Psychologische Beratungsstelle, der Psychosoziale Dienst, die Polizei sowie die Freien Träger der Jugendhilfe. Jüngster Partner im Netzwerk ist das Projekt Frühe Prävention mit niedrigschwelligen Angeboten für Familien mit kleinen Kindern. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin als Teil dieses Netzwerkes hat einen „Leitfaden Gewalt“ erarbeitet, der in Kooperation mit der Klinik für Kinderchirurgie das Vorgehen bei Verdacht auf Vernachlässigung, sexueller oder körperlicher Gewalt festlegt. Darüber hinaus besteht eine Arbeitsgruppe „Häusliche Gewalt“, an der das Städtische Klinikum beteiligt ist.

Schlussfolgerung:

Insgesamt ist festzuhalten, dass das Netzwerk Kinderschutz in Karlsruhe in seiner Entwicklung fortgeschritten ist und deshalb möglicherweise für andere Standorte als Modell betrachtet werden kann. Im Hinblick darauf, beteiligt sich Karlsruhe seit Oktober 2009 als Modellkommune am bundesweiten Qualitätsentwicklungsprojekt „Aus Fehlern lernen“ (Nationales Zentrum „Frühe Hilfen“).