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DOI: 10.1055/s-0030-1251059
Ein singuläres DH Gen-Segment ist ausreichend für die Entwicklung eines Asthma-Phänotyps in einen murinen Modell der allergischen Atemwegsentzündung
Hintergrund: In einer Vorarbeit konnten wir zeigen, dass die Beschränkung auf ein einziges verändertes DH Gen-Segment der schweren Immunglobulin-Kette, das hauptsächlich für geladene Aminosäuren kodiert, einen entscheidenden Einfluss auf die Ausbildung des Asthma-Phänotyps in einem murinen Modell der allergischen Atemwegsentzündung hat. Verglichen mit Wildtyptieren (wt) zeigte sich ein reduzierter allergischer Phänotyp.
Fragestellung: Ist ein einziges DH Gen-Segment ausreichend für die Entwicklung einer allergischen Sensibilisierung, einer eosinophilen Atemwegsentzündung, eines TH2 Zytokin-Milieus und einer Atemwegshyperreagibilität?
Methode: Transgene Mäuse mit einen einzigen DH Gen-Segment (ΔD-DFL), das für neutrale Aminosäuren kodiert und damit das bevorzugte Repertoire von wt-Tieren widerspiegelt, wurden mit Ovalbumin (OVA) sensibilisiert. Anschließend wurde durch 3-malige inhalative Provokationen mit OVA eine Atemwegsentzündung induziert. ΔD-DFL-Tiere wurden mit wt-Tieren und mit nicht-sensibilisierten Kontrolltieren verglichen.
Ergebnisse: Trotz der Beschränkung auf ein DH Segment zeigten ΔD-DFL-Tiere hohe IgG1- und IgE- Serumspiegel nach Sensibilisierung, ein ausgeprägtes TH2 Zytokin-Milieu in der bronchoalveolären Lavage und eine eosinophile Atemwegsentzündung nach inhalativer Provokation. Durch quantitative Histologie wurden eine vermehrte Schleim-Produktion und eine Becherzell-Metaplasie festgestellt, die ähnlich stark ausgeprägt waren, wie in wt-Tieren. Desweiteren entwickelten ΔD-DFL-Tiere eine mit wt-Tieren vergleichbare Atemwegshyperreagibilität auf Methacholin und OVA.
Schlussfolgerung: Ein singuläres DH Gen-Segment ist ausreichend für die Entwicklung eines Asthma-Phänotyps in einem murinen Modell der allergischen Atemwegsentzündung. Der allergische Phänotyp ist also abhängig von der Aminosäure-Zusammensetzung und nicht von der Diversität der klassischen Antigen-Bindungsstelle.