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DOI: 10.1055/s-0030-1251052
Zur Effektivität eines in 14 Praxen durchgeführten Nierenscreenings zum Zeitpunkt der U3
Fragestellung: 1.) Führt ein zum Zeitpunkt der U3 durchgeführtes Screening zu gleichen Ergebnissen wie ein zum Zeitpunkt der U2 durchgeführtes Screening? 2.) Erreicht man durch die in der Praxis durchgeführten Untersuchungen mehr Informationen über den Verlauf der Kinder, deren Nierenentwicklung aufgrund der morphologischen Befunde gefährdet erscheint?
Methode: Den Praxen wurde eine einheitliche Software zur strukturierten Befunderhebung und mit standardisierten Befundaussdruck zur Verfügung gestellt. Zum Zeitpunkt der U3 untersucht wurden zwischen 2006 und 2009 5884 Säuglinge. Als Vergleichskollektiv dienten 44.297 Untersuchungen bei Neugeborenen. Automatisch in den Praxen generiert wurde einmal jährlich eine Nachbefragung von Kindern mit erweiterten Harnwegen und mit einer gleich großen Kontroll-Gruppe. Gezielt gefragt wurde nach Harnwegsinfekten sowie der durchgeführten Diagnostik und Therapie.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zwischen dem Neugeborenen-Screening und dem Screening zum Zeitpunkt der U3 ergeben im Hinblick auf die untersuchten Stadien der Dilatation keine Unterschiede zwischen dem Screening-Kollektiven zum Zeitpunkt der U3 mit dem früheren Screening-Kollektiv zum Zeitpunkt der U2. Der Anteil der beantworteten Nachbefragungen lag unter 30% in den einzelnen Stadien und war daher zu gering für gesicherte Aussagen.
Schlussfolgerungen: Strukturierte sonographische Befunderhebungen der Nieren und ableitenden Harnwege führen zu sehr gut vergleichbaren Ergebnissen. Unser Vorgehen erlaubt sowohl ein statistisches Qualitätsmanagement als auch gezielte Nachbefragungen. Allerdings sind zur Beurteilung der Effektivität eines Nierenscreenings höhere Rücklaufquote der Nachbefragungen erforderlich.
Nierenscreening - Qualitätsmanagement - Nachbefragung