Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2010; 17(1): 3
DOI: 10.1055/s-0030-1249286
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Volle Fahrt voraus

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Publication Date:
04 March 2010 (online)

 

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ein neues Logo und der Untertitel "Maritime Medizin" auf dem Titelblatt der FTR zu sehen sind. Die bisher schon sehr attraktive Themenauswahl aus der Flug-, Tropen-, Reise-, Tauch,- Berg- und Expeditionsmedizin wird dadurch künftig um die schifffahrtsbezogene Medizin ergänzt. Die Zusammenarbeit der Deutschen Gesellschaft für Maritime Medizin mit der FTR knüpft an die Anfänge der schifffahrtsbezogenen Medizin in Deutschland an, die eng mit der Gründung des Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg im Jahr 1900 durch Bernhard Nocht verknüpft ist. In der Ausgabe 4/2009 der FTR haben wir die Fachgesellschaft vorgestellt.

Die FTR erscheint in diesem Jahr häufiger: alle 2 Monate statt vierteljährlich. Dies gibt den Fachgesellschaften Gelegenheit, ihre Aktivitäten kontinuierlich und zeitnah darzustellen. Nachdem die Resonanz auf das Schwerpunktheft "Reisen mit Kindern" sehr positiv war, soll es auch an diesem Jahresende ein Schwerpunktheft geben, diesmal zum Thema "Schwangerschaft und Reisen".

Dr. Doris Hillemann und Dr. Sabine Rüsch-Gerdes, Borstel, bieten in dieser Ausgabe einen umfassenden Überblick zur Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der Tuberkulose (TB). Für die Diagnostik der latenten und manifesten Tuberkulose gibt es neuere Entwicklungen, die jedem Arzt bekannt sein müssen. Die Infektiologen in dem Chicagoer Krankenhaus, in dem ich vor 10 Jahren als "resident" tätig war, trugen an ihrem Arztkittel ständig einen Sticker mit dem Slogan "Think TB". Dies als Erinnerung, dass die Tuberkulose immer in die Differenzialdiagnose einzubeziehen ist.

Die jährlichen Veröffentlichungen des Gesundheitsministeriums in Saudi-Arabien zu den Gesundheitsanforderungen für die Hadsch- und Umra-Saison umfassen auch in diesem Jahr wieder Anforderungen hinsichtlich der Prävention der Meningokokken-Meningitis, die jeder Reisemediziner kennen muss (Weekly Epidemiological Record 2009; 46, Nov. 13, http://www.who.int). Der Übersichtsartikel von Dr. Michael Bröker und Dr. Annette Goubeaud, Marburg, bietet einen aktuellen, umfassenden und ausgewogenen Überblick über alle Aspekte der Erkrankung. Trotzdem wurde die Veröffentlichung des Artikels in der FTR im Editorial Board kritisch diskutiert, denn die Autoren sind Mitarbeiter der wissenschaftlichen Abteilung eines Impfstoffherstellers. Es ist dem Editorial Board ein Anliegen, der Leserschaft zu versichern, dass dieser Beitrag - wie alle anderen Artikel - das übliche "peer-review" durchlaufen hat. Alle Autoren müssen die Zugehörigkeit zu den Institutionen und weitergehende Interessenkonflikte angeben, um so die Transparenz für die Leser zu erhalten.

Der erstaunliche Beitrag von Prof. Hermann Feldmeier, Berlin, zu einer Erkrankung durch Gnathostoma erinnert erneut an den Wert der Kommunikation in der reisemedizinischen Beratung. Zum Denguefieber finden Sie gleich 2 Beiträge in diesem Heft: Die Kasuistik von Dr. Burkhard Rieke, Düsseldorf, und den tropenmedizinischen Beitrag von Dr. Ole Wichmann, Berlin. Der Artikel von Dr. Jochen Hinkelbein, Köln, et al. gibt einen lesenswerten Überblick zu den Verletzungen bei Flugunfällen in der allgemeinen Luftfahrt.

Wie Ihnen sicher bekannt ist, findet vom 26.-29.05.2010 in Hamburg die "Northern European Conference on Travel Medicine" (Kongresspräsident: Prof. Gerd Burchard, Hamburg) statt (http://www.nectm.com). Dabei wird es neben vielen anderen interessanten Themen der Reisemedizin auch eine Plenarsitzung zur Maritimen Medizin geben. In der Hoffnung, dass diese Konferenz auch zu einem Zusammentreffen der Leserschaft der FTR wird, freue ich mich darauf, Sie im Mai in Hamburg zu sehen.

Dr. Clara Schlaich, MPH, Hamburg

Dr. Clara Schlaich, Hamburg

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