Z Geburtshilfe Neonatol 2010; 214 - V14
DOI: 10.1055/s-0030-1248809

Ungewöhnliche Präsentationen und seltene Formen der Ösophagusatresie

RB Tröbs 1, K Barenberg 1
  • 1Marienhospital Herne, Kinderchirurgie, Herne, Deutschland

Frühzeitige Erkennung sowie folgerichtige Diagnostik und Therapie der Ösophagusatresie (ÖA) führen bei Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht über 1500g sowie ohne ausgeprägten Herzfehler zu einer Überlebensrate größer 90%.

Eine verzögerte Diagnose sowie eine Fehleinschätzung der Morphologie können die prognostischen Aussichten trüben.

Wir berichten über 2 Kinder mit einer erheblichen Diagnoseverzögerung (isolierte H-Fistel; ÖA vom Typ Vogt III B) und schildern die chirurgischen Herausforderungen bei zwei Neugeborenen mit Sonderformen (ÖA vom Typ Typ II mit oberer Ösophagusduplikatur; Typ III C).

Alle Kinder überlebten mit hoher Lebensqualität.

Fazit: Nichtdurchführung der postnatalen Ösophagussondierung und Durchgängigkeit des Ösophagus bei H-Fistel können die Diagnose verzögern (physicians delay). Die scheinbare Monotonie der häufigen Formen darf nicht zur Verkennung von Sonderformen führen. Eine präoperative Tracheoskopie ist ein wertvoller Schritt zur Diagnosesicherung.