Z Geburtshilfe Neonatol 2010; 214 - V13
DOI: 10.1055/s-0030-1248808

Ösophagusrekonstruktion nach collarer Ausleitung und Fistelverschluss

P Schmittenbecher 1, F Kosch 1
  • 1Städt. Klinikum, Kinderchirurgie, Karlsruhe, Deutschland

5 Säuglinge aus dem osteuropäischen Ausland wurden entsprechend der im Heimatland geltenden Behandlungsregeln initial nach Fistelverschluss mit einer zervikalen Ösophagostomie und einer Gastrostomie versorgt, nur einmal war eine Anastomose versucht und nach Insuffizienz und Thoraxempyem sekundär ausgeleitet worden. Es handelte sich um 3 Atresien Typ Vogt IIIb, 2 Atresien Typ IIIc und eine Atresie Typ IIIa. Die Patienten kamen im Alter von 3–7 Monaten zur Aufnahme. In 5 Fällen erfolgte nach Rückverlagerung der cervikalen Ausleitung in den Thorax die direkte Anastomose, im Fall des Typ IIIa wurde ein Magenhochzug durchgeführt. Die postoperative Beatmung dauerte 3–8 Tage. Nach radiologischer Suffizienzkontrolle wurde die orale Nahrungsaufnahme trainiert. Die Entlassung erfolgte nach durchschnittlich 23 Tagen. Zu diesem Zeitpunkt wurden 5 der Kinder noch partiell über das Stoma ernährt. Der Junge nach Anastomosenversuch und Thoraxempyem entwickelte eine chronische Infektion des Oberlappens, eine Ösophagus-Striktur und eine ösophago-bronchiale Fistel, sodass die Revision mit Segmentresektion, Reanastomose und Segment 3-Resektion erforderlich wurden.3 Gastrostomata sind nach 3–4 Monaten entfernt worden, eines wird nicht mehr benutzt und in zwei Fällen erfordert eine Schluckstörung noch die Teilernährung über das Stoma. 2 Kinder haben einen gastro-ösophagealen Reflux, der konservativ behandelt wird. Bei 5 der 6 Patienten wäre aufgrund der ausländischen Berichte eine primäre Anastomose möglich gewesen. Obwohl sich das distale Segment nach Durchtrennung der Fistel in allen Fällen weit in die distale Thoraxhälfte zurückgezogen hatte, gelang immer die primäre Anastomose. Hierzu ist die Re-Laparotomie erforderlich, um die Gastrostomie aufzulösen und den intraabdominellen Ösophagus zu mobilisieren.