Aktuelle Neurologie 2010; 37(6): 289-291
DOI: 10.1055/s-0030-1248582
Neuro-Quiz

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Neuroquiz – Testen Sie Ihr Fachwissen

F.  Erbguth1 , W.  Dietrich1
  • 1Klinik für Neurologie, Klinikum Nürnberg
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Publication Date:
03 September 2010 (online)

Anamnese

Für einen 73-jährigen Patienten, der sich stationär in der Dermatologischen Klinik befand, wurde eine neurologische Konsiliaruntersuchung erbeten. Grund des Aufenthaltes war die differenzialdiagnostische Abklärung progredienter Hautnekrosen in der linken Gesichtshälfte und die Einleitung einer Therapie. Die ausführliche dermatologische Abklärung hatte keinen Hinweis auf eine tumoröse oder infektöse Genese ergeben und histologisch zeigten sich lediglich unspezifische Entzündungszeichen. Der Patient hatte sich 3 Monate vor dem Aufenthalt beim Rasieren an der linken Wange leicht geschnitten; die Wunde sei jedoch nicht geheilt und es hätten sich „Geschwüre” in der linken Gesichtshälfte – insbesondere im Bereich der Ala nasi – ausgebreitet ([Abb. 1]). Im Nasen- und Wangenbereich sei es „taub” gewesen und es habe „gejuckt”. Der ambulant behandelnde Dermatologe hatte topische Therapieversuche unternommen, die jedoch die weitere Expansion der Läsionen nicht verhindern konnten. An Vorerkrankungen bestand ein medikamentös behandelter Diabetes mellitus und ein arterieller Hypertonus. Zunächst bezweifelte der neurologische Konsiliarius, dass er zur Klärung des Beschwerdebildes etwas beitragen könne, sah sich jedoch nach der neurologischen Untersuchung eines Besseren belehrt.

Abb. 1 Verteilung der Ulzerationen der linken Gesichtshälfte.

Literatur

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Prof. Dr. Frank Erbguth

Klinik für Neurologie
Klinikum Nürnberg

Breslauer Str. 201

90471 Nürnberg

Email: erbguth@klinikum-nuernberg.de

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