Rofo 2010; 182 - P27
DOI: 10.1055/s-0029-1247998

Bestimmung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (EF) bei der CT-Koronarangiografie am 64-Zeilen-CT – Vergleich zweier Softwaretools mit der sonografisch bestimmten Ejektionsfraktion

A Ranft 1, K Matyssek 1, C Vockelmann 1, K Mathias 1
  • 1Radiologische Klinik, Klinikum Dortmund, Dortmund

Die CT-Koronarangiografie ist ein akzeptiertes Untersuchungsverfahren in der Diagnostik einer koronaren Herzkrankheit. Wir überprüften, inwieweit eine Funktionsdiagnostik mit der Berechnung der EF im Rahmen der Routinediagnostik durchführbar ist.

Material und Methode: Bei 10 Patienten führten wir eine CT-Angiografie mit retrospektivem Gating an einem 64-Zeilen CT der Fa. GE durch. Die Rohdaten wurden in 10%-Schritten vom RR-Intervall rekonstruiert. Anhand dieser Daten wurde die EF durch drei Radiologen mit zwei Softwaretools berechnet. Das Tool „Ejektionsfraktion“ segmentiert den linken Ventrikel als dreidimensionales Modell und berechnet die Volumina des linken Ventrikels und die EF. Beim Tool „Funktionsdiagnostik“ wird nach Erkennung des Endokards die EF berechnet. Verglichen wurden die Daten mit der sonografisch bestimmten EF.

Ergebnisse: Die Berechnung der EF mittels Erstellung eines 3D-Modells ist mit einem Zeitaufwand von im Mittel 5,2 Minuten durchführbar. Es besteht bei den Ergebnissen keine Abhängigkeit vom Untersucher. Die Berechnung ergibt eine im Mittel etwas unterschätzte EF (–5%) im Vergleich zu den sonografisch erhobenen Werten. Die Funktionsdiagnostik mit Kennzeichnung des Endokards ist zeitaufwendiger (Mittelwert 11,2 Minuten). Das Verfahren unterschätzt die EF deutlicher (–15%). Die Reliabilität ist geringer mit einer Abweichung von im Mittel 4,1%. Bei beiden Verfahren ist eine manuelle Korrektur der Volumetrie über eine Anpassung des 3D-Modells bzw. des Endokards notwendig.

Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt, dass durch ein 3D-Modell des linken Ventrikels mit einem akzeptablen Zeitaufwand zusätzlich zur Diagnostik einer KHK eine Bestimmung der EF möglich ist und in den Routineablauf übernommen werden kann. Eine Funktionsdiagnostik durch Detektion des Endokards ist nur im Einzelfall sinnvoll, wobei dann zusätzliche Informationen wie Wandbeweglichkeit und Myokarddicke in den verschiedenen Herzphasen beurteilt werden können.