Einleitung: Die exakte Bestimmung des rechtsventrikulären Volumens und der Ejektionsfraktion
(RVEF) ist mittels Magnetresonanztomografie (MRT) etabliert. In mehreren Kurzachsenschnitten
wird dabei endsystolisch und enddiastolisch die endokardiale Grenze des rechten Ventrikels
markiert und jeweils die Summe der einzelnen Schichtvolumina berechnet. Automatisierte
Konturerkennungsprogramme für den rechten Ventrikel sind nicht in der klinischen Routine
etabliert, was die Quantifizierung der RVEF arbeitsaufwendig macht. Echokardiographisch
hat sich die tricuspid annular plain systolic excursion (TAPSE) als valider und einfacher
Parameter zur Semiquantifizierung RVEF bewährt. Ob die Bestimmung der TAPSE im MRT
ebenfalls eine vereinfachte Abschätzung der RVEF erlaubt, ist bisher unbekannt.
Methode: Im 3T-MRT wurden rechtsventrikuläre Volumina und die RVEF mittels der dargelegten
Scheibchen-Summations-Methode bestimmt. Ebenfalls wurde die MRT-TAPSE in einem 4-Kammerblick
im cinemode-MRT als maximale apikale Auslenkung der lateralen Trikuspidalklappenebene
definiert und mit der volumetrischen RVEF-Bestimmung korreliert.
Ergebnisse: 65 Patienten (58±16 Jahre) wurden untersucht. Die enddiastolischen Volumina lagen
bei 95±34ml, die endsystolischen Volumina bei 54±26ml. Als mittlere RVEF wurde 45±12%
berechnet. Die MRT-TAPSE wurde mit 20±5mm bestimmt und korrelierte in linearen Regressionsanalysen
gut zur volumetrischen RVEF. Mit einem cut-off-Wert von 19mm diskriminierte die MRT-TAPSE
gut zwischen Patienten mit eingeschränkter und erhaltener RVEF. Weiterhin diskriminierte
die MRT-TAPSE zufriedenstellend zwischen gering, mittel und hochgradig eingeschränkter
RVEF.
Zusammenfassung: Die MRT-TAPSE ist ein einfach zu bestimmender Parameter im MRT 4-Kammer-Blick und
estimiert die RVEF schnell und zuverlässig.