Rofo 2010; 182 - P13
DOI: 10.1055/s-0029-1247984

Die Bestimmung der tricuspid annular plain systolic excursion (TAPSE) in der 3-Tesla-Magnetresonanztomografie zur Semiquantifizierung der rechtsventrikulären Ejektionsfraktion

U Speiser 1, M Hirschberger 1, G Pilz 2, T Heer 2, B Sievers 1, RH Strasser 1, S Schön 1
  • 1Technische Universität Dresden, Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik, Klinik für Innere Medizin/Kardiologie und Intensivmedizin, Dresden
  • 2Krankenhaus Agatharied Hausham, Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU München, Innere Medizin/Kardiologie, Hausham

Einleitung: Die exakte Bestimmung des rechtsventrikulären Volumens und der Ejektionsfraktion (RVEF) ist mittels Magnetresonanztomografie (MRT) etabliert. In mehreren Kurzachsenschnitten wird dabei endsystolisch und enddiastolisch die endokardiale Grenze des rechten Ventrikels markiert und jeweils die Summe der einzelnen Schichtvolumina berechnet. Automatisierte Konturerkennungsprogramme für den rechten Ventrikel sind nicht in der klinischen Routine etabliert, was die Quantifizierung der RVEF arbeitsaufwendig macht. Echokardiographisch hat sich die tricuspid annular plain systolic excursion (TAPSE) als valider und einfacher Parameter zur Semiquantifizierung RVEF bewährt. Ob die Bestimmung der TAPSE im MRT ebenfalls eine vereinfachte Abschätzung der RVEF erlaubt, ist bisher unbekannt.

Methode: Im 3T-MRT wurden rechtsventrikuläre Volumina und die RVEF mittels der dargelegten Scheibchen-Summations-Methode bestimmt. Ebenfalls wurde die MRT-TAPSE in einem 4-Kammerblick im cinemode-MRT als maximale apikale Auslenkung der lateralen Trikuspidalklappenebene definiert und mit der volumetrischen RVEF-Bestimmung korreliert.

Ergebnisse: 65 Patienten (58±16 Jahre) wurden untersucht. Die enddiastolischen Volumina lagen bei 95±34ml, die endsystolischen Volumina bei 54±26ml. Als mittlere RVEF wurde 45±12% berechnet. Die MRT-TAPSE wurde mit 20±5mm bestimmt und korrelierte in linearen Regressionsanalysen gut zur volumetrischen RVEF. Mit einem cut-off-Wert von 19mm diskriminierte die MRT-TAPSE gut zwischen Patienten mit eingeschränkter und erhaltener RVEF. Weiterhin diskriminierte die MRT-TAPSE zufriedenstellend zwischen gering, mittel und hochgradig eingeschränkter RVEF.

Zusammenfassung: Die MRT-TAPSE ist ein einfach zu bestimmender Parameter im MRT 4-Kammer-Blick und estimiert die RVEF schnell und zuverlässig.