ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2009; 118(12): 609
DOI: 10.1055/s-0029-1245094
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das Wunder von Manhattan

Cornelia Gins
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Publication Date:
21 December 2009 (online)

Mitten im beruflichen Stress und Alltag wird es für mich immer schwieriger, die Adventszeit zu genießen. Weihnachtsmärkte, beleuchtete Straßen und Weihnachtlieder aus dem Radio versuchen ihr Bestes, aber es will nicht richtig klappen. Da hilft mir jedes Jahr ein Blick in die Fernsehzeitung, um einen ganz bestimmten Film zu finden: „Das Wunder von Manhattan”.

Dieser Film ist eine Weihnachtsgeschichte, die davon handelt, dass man nie die Hoffnung aufgeben soll. Kris Kringle, so aussehend wie man sich als Kind den Weihnachtsmann vorgestellt hat, kommt auf die Erde, um Menschen zu finden, die noch an den Weihnachtsmann, also an ihn, glauben. In New York herrscht der Konsum. Weihnachten und der Weihnachtsmann stehen nicht mehr im Vordergrund, sondern Spielzeug und Umsatz. Er wird als „Kaufhausweihnachtsmann” angeworben und begeistert Kinder und Eltern. Bis zu diesem Zeitpunkt scheint es auch niemanden zu interessieren, dass Kris Kringle behauptet, der echte Weihnachtsmann zu sein. Er begegnet nun 2 Menschen, der alleinerziehenden leitenden Kaufhausangestellten Doris Walker und ihrer Tochter Susan, die er dazu bringen möchte, an ihn zu glauben. Unterstützung findet er dabei in dem Rechtsanwalt Bryan Bedford, einem Nachbarn von Doris und Susan. Susan, ein 10–jähriges Mädchen, etwas altklug und für ein Kind viel zu vernünftig, die ohne den Glauben an den Weihnachtsmann, den Osterhasen, Feen, Märchen und dem Märchenprinz aufgezogen wurde, entdeckt nach und nach, dass Kris Kringle besondere Fähigkeiten hat. Sie erzählt ihm von ihrem Weihnachtswunsch (eine Familie und ein Haus) und ist bereit, an ihn zu glauben, wenn er diesen erfüllen würde. Bis es zu der Wunscherfüllung kommt, wird Kris Kringle aufgrund eines getürkten Anschlags wegen Unzurechnungsfähigkeit verhaftet, da er immer wieder behauptet, der echte Weihnachtsmann zu sein. Sein Anwalt, Bryan Bedford, kann ihn am Ende des Prozesses tatsächlich erfolgreich verteidigen. Dies gelingt ihm durch den zufällig entdeckten Ausspruch „In God we trust” (Wir vertrauen auf Gott) auf einer 1–Dollar–Note. Der Richter begründet die Abweisung der Klage damit, dass „wir alle auf Gott vertrauen, dies sogar auf unsere Noten drucken und trotzdem keinen Beweis für die wahre Existenz von Gott haben. Genauso wenig haben wir einen Beweis für die Existenz oder Nichtexistenz des Weihnachtsmannes, der in Gestalt von Kris Kringle existiert.” Das wahre Wunder von Manhattan ist allerdings, als Kringle Doris und Bryan am Heiligen Abend in eine Kirche lockt und die beiden heiraten. Damit ist der 1. Wunsch von Tochter Susan schon erfüllt: Sie hat einen Vater. Durch einen finanziellen Extrabonus wird Doris genau das Haus überlassen, dass Susan bei der Abmachung mit Kris Kringle hatte haben wollen. Damit geht auch der 2. Wunsch in Erfüllung.

Es ist ein wunderbar romantischer Film und die richtige Einstimmung zu Weihnachten. Die Hoffnung nicht aufgeben, glauben und vertrauen fällt uns immer schwerer. Die Adventszeit möchte an Besinnung und Einkehr erinnern. Ein guter Anlass also, sich wieder auf Vertrauen und Glauben an sich, an Gott, zu konzentrieren, das Jahr zu beenden und so einen guten Anfang für 2010 zu finden.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes, Neues Jahr.

Cornelia Gins

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