Dialyse aktuell 2009; 13(10): 576-577
DOI: 10.1055/s-0029-1245024
Forum der Industrie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Alternative Antikoagulation bei HIT II - Welches Antikoagulans eignet sich für Nierenkranke besonders?

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 January 2010 (online)

 

Heparin setzt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herab und wird bei Patienten mit einem erhöhten Thromboserisiko eingesetzt. Auch bei Dialysepatienten kommt Heparin zum Einsatz. Denn durch den Kontakt des Blutes mit den künstlichen Oberflächen des extrakorporalen Dialysekreislaufs wird das Gerinnungssystem aktiviert und die Gefahr einer Thrombenbildung steigt.

Die heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II, kurz HIT II genannt, ist mit einer Häufigkeit von 1-5 % eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation bei Heparingabe [1], die auch chronische Dialysepatienten treffen kann. Am häufigsten sind dialysepflichtige Intensivpatienten betroffen.

Bei der immunvermittelten HIT II bilden sich Antikörper gegen den Komplex aus Heparin und Plättchenfaktor 4, die als Antigen-Antikörper-Komplex Thrombozyten aktivieren und zu einer massiven Thrombinfreisetzung führen können. Die Thrombozytenzahl sinkt und die Gefahr für thromboembolische Komplikationen steigt. Typischerweise tritt eine HIT II zwischen dem 5. und 23. Tag nach Beginn einer Heparintherapie auf. Lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungenembolien, Schlaganfall und Herzinfarkt können die Folge sein.

Literatur

  • 01 Warkentin TE . Sheppard JA . Horsewood P . et al . Blood. 2000;  96 1703-1708
  • 02 Warkentin TE . Aird WC . Rand JH . Hematology Am Soc Hematol Educ Program. 2003;  497-519
  • 03 Polkinghome KR . McMahon LP . Becker GJ . Am J Kidney Dis. 2002;  40 990-995
  • 04 Warkentin TE . Greinacher A . Chest. 2004;  126 (Suppl. 3) 3315-3375
  • 05 Lindhoff-Last E . Betz C . Bauersachs R . Clin Appl Thromb Hemost. 2001;  7 300-304
  • 06 Eichler P . Friesen HJ . Lubenow N . et al . Blood. 2000;  96 2373-2378
  • 07 Murray PT . Reddy BV . Grossmann EJ . et al . Kidney int. 2004;  66 2446-2453
  • 08 Koster A . Hentschel T . Groman T . et al . J thorac Cardiovasc Surg. 2007;  133 1376-1377
  • 09 Link A . Girndt M . Selejan S . et al . Crit Care Med. 2009;  37 105-110
    >