Aktuelle Dermatologie 2010; 36(7): 268-277
DOI: 10.1055/s-0029-1244136
Eine Klinik im Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Abteilung Haut und Liebe – Die Geschichte der Hautklinik am Klinikum Nürnberg

Division Skin and Love – History of the Department for Dermatology and Venerology at Nuremberg HospitalD.  Debus1
  • 1Klinikum Nürnberg
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Publication Date:
30 June 2010 (online)

Zusammenfassung

Die Hautklinik am Klinikum Nürnberg blickt im Jahr 2010 auf eine 165-jährige Geschichte zurück. Die Vorgängeranstalt, das sog. „Institut für unheilbar Kranke”, 1813 im Sebastianspital eingerichtet, wurde 1845 durch eine Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten im neu errichteten Allgemeinen Städtischen Krankenhaus an der Sandstraße abgelöst. Seit 1897 besteht die Abteilung am Neuen Städtischen Krankenhaus in St. Johannis fort, dem heutigen Klinikum Nürnberg Nord. Nach 110 Jahren im gleichen Gebäude erfolgte 2007 der Umzug in neu renovierte Räume im sog. Y-Bau. Im Folgenden wird die Klinikentwicklung mit Bezug auf einige der medizinischen und gesundheitspolitischen, baulichen und personellen Rahmenbedingungen dargestellt.

Abstract

In 2010, the Department of Dermatology and Venerology of Nuremberg Hospital can look back on a history of 165 years. Its precursor, the former Institute for Incurable Diseases, founded in 1813 at St. Sebastian Hospital, was replaced by the Department of Dermatology and Venerology in 1845, which was located in the newly built General Hospital at Sandstraße. Since 1987 the Department has been part of the New Communal Hospital in St. Johannis (today’s Nuremberg North Hospital). In 2007, after 110 years, the Department moved to the renovated „Y-Building”.

The following article will describe the history of the Department as far as important individuals, contemporary health care and some of the medical and structural conditions are concerned.

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1 Dr. Adolf Veith war 1923 neuer leitender Arzt der Röntgenabteilung geworden. Dr. Hermann Luppe war Gründungmitglied der liberalen DDP und seit 1920 Oberbürgermeister von Nürnberg. Er wurde im März 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verhaftet und zum Rücktritt gezwungen.

2 Diese Berufung Birnbaums als „Beispiel für die höhere Bewertung politischer Zuverlässigkeit als wissenschaftlicher Verdienste” wird von Scholz et al. [17] ausführlich erörtert.

3 Als Mitglied der SA, des NSDÄB und der NSDAP wurde Dietel 1945 von der Militärregierung im Zuge der Entnazifizierung entlassen, in den Spruchkammerverfahren wurde er 1946 als „Mitläufer” eingestuft [19].

Dr. med. Dirk Debus

Oberarzt der Hautklinik
Klinikum Nürnberg

Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1
90419 Nürnberg

Email: dirk.debus@klinikum-nuernberg.de

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