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DOI: 10.1055/s-0029-1242876
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Medizintourismus
Ein millionenschweres NischengeschäftPublication History
Publication Date:
28 October 2009 (online)
Ausländische Patienten bescheren deutschen Kliniken dreistellige Millionenumsätze. 2007 kamen knapp 71 000 Patienten aus aller Welt nach Deutschland, um sich behandeln zu lassen. Das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 11,4 %. Patienten aus europäischen Nachbarländern führen die Statistik an. Medizin "made in Germany" wird aber auch bei Arabern und Russen zunehmend beliebter. Das lukrative Geschäft mit den Medizintouristen bildet dennoch nur einen Nischenmarkt vor allem für Spezial- oder Universitätskliniken und Klinikketten. Denn der personelle und finanzielle Aufwand für die Betreuung von Patienten aus fremden Kulturen ist nicht zu unterschätzen.
Der gute Ruf des deutschen Gesundheitssystems hat sich längst bis weit über die europäischen Grenzen hinweg herumgesprochen. Von den 70 898 ausländischen Patienten, die sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2007 in deutschen Kliniken behandeln ließen, kamen mehrere Tausend aus Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Kuwait.
Innerhalb Europas sind es vor allem Niederländer, Franzosen, Österreicher, Polen und Belgier, die die Leistungen der deutschen Medizin schätzen. Zu einem Markt mit beträchtlichen Steigerungsraten entwickelt sich auch Russland. So stieg der Anteil russischer Patienten allein zwischen 2004 und 2007 um 138 % - Tendenz weiter steigend (Tab. [1]).
Tab. 1 Top 10 der ausländischen Patienten in Deutschland (2007) [1].