Z Gastroenterol 2009; 47 - K20
DOI: 10.1055/s-0029-1242233

Mesenteriale Ischämie – Outcome nach operativer Therapie

FC Popp 1, MH Dahlke 1, L Asshoff 1, S Feuerbach 2, SA Lang 1, P Renner 1, P Slowik 1, O Stoeltzing 1, HJ Schlitt 1, P Piso 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universität Regensburg
  • 2Institut für Röntgendiagnostik, Universität Regensburg

Die akute mesenteriale Ischämie, verursacht durch Thrombose oder Embolie ist ein viszeralchirurgischer Notfall, der schnellstmöglich versorgt werden muss. Die mesenteriale Ischämie ist allerdings schwierig zu diagnostizieren, die operativen Möglichkeiten sind oft begrenzt und sie ist insgesamt mit einer hohen Letalität vergesellschaftet. Wir berichten über eine Serie von 83 Patienten, die in unserem Zentrum innerhalb von 3 Jahren operativ versorgt wurden. Analysiert wurden Risikofaktoren, klinische Symptomatik, Art und Zeitpunkt der bildgebenden Diagnostik, ihre Auswirkung auf die chirurgische Therapie, sowie das Outcome nach der Therapie. Bluthochdruck und Diabetes waren die häufigsten Risikofaktoren der Studienpopulation (68%, bzw. 64%). Abdominelle Beschwerden wurden bei Aufnahme als häufigstes Symptom (73%) angegeben. Standardmäßig wurde präoperativ eine Computertomografie mit Kontrastmittel als bildgebende Diagnostik (69% richtige Diagnosen) durchgeführt. Bei den meisten Patienten war eine Resektion des Dick- oder Dünndarms (37%, bzw. 54%) notwendig. Die gefäßchirurgische Revaskularisierung wurde in einer ausgewählten Untergruppe durchgeführt. Die allgemeine Morbidität und Mortalität in der Studienkohorte war erwartungsgemäß hoch (59% Ein-Monats-Mortalität), aber die erfolgreiche Operation war die Voraussetzung für ein langfristiges postoperatives Überleben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Diagnose und chirurgische Therapie der mesenterialen Ischämie nach wie vor schwierig ist. Aus unserer aktuellen Erfahrung empfehlen wir präoperativ eine Computertomografie mit Kontrastmittel durchzuführen, früh die Indikation zur chirurgischen Exploration zu stellen und in ausgewählten Fällen die Revaskularisierung anzustreben.