Z Gastroenterol 2009; 47 - K10
DOI: 10.1055/s-0029-1242224

Einfluss der Kolsokopievorbereitung mit Macrogol-4000 (Oralav) auf Serum-Elektrolyte, Osmolarität und renale Retentionsparameter

W Huber 1, M Grosser 1, E Frimberger 1, M Bajbouj 1, C Prinz 1, L Ludwig 1, M Ebert 1, M Meining 1, D Saur 1, B Neu 1, RM Schmid 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum Rechts der Isar, TU München

Hintergrund: Eine effektive Darmreinigung ist unabdingbare Voraussetzung einer aussagekräftigen Koloskopie. Für die meisten Abführlösungen sind kasuistisch relevante Verschiebungen von Serumelektrolyten beschrieben. Systematische Daten hierzu sind selten. Daher war es Ziel unserer Studie, Elektrolytverschiebungen durch Vorbereitung mit 6 Litern Macrogol-4000 zu untersuchen. Material und Methoden: Hierzu wurden bei 86 stationären Patienten jeweils unmittelbar vor Beginn der Darmreinigung am Vortag der Koloskopie sowie unmittelbar vor Beginn der Koloskopie eine Blutentnahme zur Bestimmung von Serum-Natrium, Kalium, Chlorid, Magnesium, Phosphat, Kalzium, Kreatinin und BUN durchgeführt. Statistik: SPSS; Wilcoxon-Test. Ergebnisse: n=86; 53 weiblich, 33männlich, Alter 62±16 Jahre. Seitens der Elektrolyte blieben lediglich Natrium und Chlorid stabil (jeweils vor und nach Darmlavage; mmmol/L): Natrium: 139,4±3,3 vs. 139,6±3,3; p=0,38; Chlorid 104,0±4,0 vs. 104,5±5,0; p=0,25. Hingegen waren alle übrigen Elektrolytwerte nach der Lavage signifikant niedriger als vorher: Kalium 4,38±0,53 vs. 4,24±0,46; p=0,006; Kalzium 2,27±0,16 vs. 2,24±0,15; p=0,008; Magnesium 0,87±0,12 vs. 0,82+0,11; p<0,001; Phosphat 3,34±0,65 vs. 3,03±0,63mg/dl; p<0,001. Ferner kam es zu einem signifikanten Rückgang der renalen Retentionsparameter: Kreatinin 0,93±0,38 vs. 0,89±0,37mg/dl; p<0,001); BUN 16,9±10,0 vs. 13,6±8,2mg/dl; p<0,001. Die Osmolarität blieb durch die Lavage unverändert (283,5±5,8 vs. 284,3±6,4mosmol/L; p=0,67). Schlussfolgerung: Es fanden sich hochsignifikante Abfälle von Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphat. Auffällig war daneben ein unerwarteter Rückgang der Nierenparameter, insbesondere des BUN um durchschnittlich 3,3mg/dl. Die unveränderte Osmolarität spricht gegen Verdünnungseffekte.