Einleitung: Die Kontrastmittelsonografie mit Sonovue ist ein etabliertes Verfahren zur Differenzierung
von Raumforderungen der Leber. Zur Differenzierung von Schilddrüsenknoten gibt es
derzeit kaum Daten. Die Real-time Elastografie (RTE) ist ein vielversprechendes Sonografie-basiertes
Verfahren zur Differenzierung von harten=malignen und weichen=benignen Parenchymläsionen.
Ziele: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Beurteilung von Schilddrüsenknoten mit der
Kontrastmittelsonografie (CEUS) und RTE zu evaluieren.
Methodik: Einschlusskriterien waren: Schilddrüsenknoten ≥1cm Durchmesser, szintigraphisch kalt
oder indifferent und Feinnadelaspiration/Operation erfolgt oder geplant. Alle Patienten
erhielten eine konventionelle Sonografie, RTE und CEUS. RTE wurde wie folgt klassifiziert:
Elastografie-Score (ES) 1=vollständig weich, ES2=überwiegend weich, ES3=überwiegend
hart, ES4=vollständig hart.
Ergebnisse: Dreiundfünfzig Schilddrüsenknoten von 50 Patienten wurden ausgewertet. Sechsundvierzig
Knoten waren zytologisch/histologisch benigne, 6 Knoten waren papilläre Schilddrüsenkarzinome
und ein Knoten ein follikuläres Schilddrüsenkarzinom. Unscharfe Knoten-Randbegrenzung
war das B-Bild sonographische Kriterium mit dem besten Vorhersagewert für einen malignen
Knoten (Sensitivität 57%, Spezifität 85%, p<0,05). Unter Verwendung von ES3&4 für
die Diagnose eines malignen Schildrüsenknotens wies die RTE eine Sensitivität, Spezifität,
PPV, und NPV von 86%, 87%, 50%, und 98% (p<0,0005) auf. Der einzige maligne Knoten,
der mit diesen RTE-Kriterien übersehen wurde, war das follikuläre Karzinom. Sensitivität
und NPV für die Diagnose eines papillären Karzinoms betrugen 100%.
Schlussfolgerungen: Unter Verwendung der RTE zur Abklärung von Schilddrüsenknoten kann ein papilläres
Schilddrüsenkarzinom mit hohem NPV ausgeschlossen werden. Follikuläre Karzinome bleiben
eine diagnostische Herausforderung. Die CEUS scheint zur Differenzierung von Schilddrüsenknoten
keinen diagnostischen Zugewinn zu bringen.