Einleitung: Tetraspanine sind Mitglieder einer großen membranständigen Proteinsuperfamilie, die
unter anderem an der Regulation der Zellmigration beteiligt sind. Wir konnten kürzlich
zeigen, dass durch Interaktion des Tetraspanins CD81 mit dem HCV E2 Glykoprotein die
Motilität von Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) gesteigert wurde, während bei Dendritischen
Zellen (DC) eine Hemmung auftrat.
Ziele: In dieser Studie sollten Mechanismen untersucht werden, die den unterschiedlichen
Effekt auf die migratorische Kapazität der beiden Zelltypen erklären. Dazu wurde die
Expression von Integrinen und Chemokinrezeptoren, die bei der Regulation der Zellmigration
eine wichtige Rolle spielen, sowie der morphologische Phänotyp analysiert.
Methodik: NK-Zellen wurden aus mononuklearen Blutzellen aus peripherem Blut (PBMC) von gesunden
Spendern durch Depletion von nicht-NK-Zellen immunomagnetisch separiert. Monozyten
abgeleitete dendritische Zellen (MODC) wurden aus PBMC von gesunden Spendern nach Standard-Protokollen generiert und eine Reifung in Anwesenheit von 100ng/mL
Lipopolysaccharid (LPS) induziert. MODC und NK Zellen wurden mit immobilisiertem HCV
E2 stimuliert. Morphologische Veränderungen von NK-Zellen und MODC untersuchten wir
mittels Konfokal-Mikroskopie. Die Oberflächenexpression von Integrinen und Chemokin-Rezeptoren
wurde durchflusszytometrisch bestimmt.
Ergebnis: Die HCV E2/CD81-Interaktion hatte bei MODC und NK-Zellen kein Effekt auf die Oberflächenexpression
der Chemokinrezeptoren. Zudem trat auch bei der Expression der Integrinketten CD11a,
CD11c, CD18, CD49c und CD49f keine Veränderung auf. Demgegenüber konnte nach CD81-Stimulation
eine signifikante Reduzierung der Expression von CD29 und CD49d auf NK-Zellen nachgewiesen
werden, wobei auf MODC eine leichte Erhöhung festgestellt wurde. Darüber hinaus wurde
durch HCV E2/CD81-Interaktion der Anteil an morphologisch polarisierten NK-Zellen
erhöht, wogegen bei MODC der Anteil reduziert wurde.
Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass die HCV E2/CD81-Interaktion sowohl die Oberflächenexpression
von Integrinen als auch den morphologischen Phänotyp unterschiedlich reguliert. Diese
Ergebnisse tragen dazu bei, den Effekt auf die Motilität von NK-Zellen und reifen
MODC besser zu verstehen.