Z Gastroenterol 2009; 47 - P263
DOI: 10.1055/s-0029-1241513

Die phänotypische und genotypische Vielfalt der Papillenkarzinome korreliert mit dem Patientenüberleben

I Gräntzdörffer 1, D Jacob 2, J Budzies 1, A Röske 1, W Weichert 1, P Neuhaus 2, C Röcken 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Pathologie, Berlin, Germany
  • 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Germany

Bei Karzinomen der Papilla Vateri (CPV) konnte kürzlich gezeigt werden, dass Patienten mit dem intestinalen Typ des CPV ein besseres Überleben aufweisen als Patienten mit dem pankreatobiliären Typ. Die weiteren histologischen Typen sowie therapeutische Aspekte sind allerdings bisher kaum berücksichtigt worden. Wir haben daher ein Kollektiv von 71 CPV nach der histologischen Klassifzierung auf ihren KRAS-Mutationsstatus analysiert und abschließend das Überleben der Patienten berechnet. Die histologische Klassifzierung wurde von 2 Pathologen unabhängig voneinander durchgeführt. Für die KRAS-Mutationsanalyse wurde aus den tumortragenden Arealen der Paraffinblöcke die DNA entsprechend dem Herstellerprotokoll „Tissue Protocol-QIAamp DNA Mini Kit“ (Qiagen) präpariert. Die Pyrosequenzierung wurde mit dem PyroMark KRAS Kit (Biotage, Uppsala, Sweden), zu der 10ng der genomischen DNA sowie ein vorwärts und rückwärts KRAS PCR Primer für die Region der Codons 12 and 13 genutzt wurde, durchgeführt. Für die Einzelstrang-Präparation der PCR Produkte wurde eine Immobilisierung auf Streptavidin-gehüllten Sepharose beads (Amersham Biosciences, Uppsala, Sweden) mittels eines Vacuum Prep Tools (Biotage) angeschlossen. Nach Zuführen von spezifischen Sequenzierungs-Primern (PyroMark KRAS Kit) wurden die Proben auf dem PSQ 96 MA Pyrosequencer (Biotage) getrennt und durch die PSQ 96MA SNP/Pyromark ID Software (Biotage) analysiert. Die Überlebensanalyse wurde mit SPSS 15.0 (SPSS Inc, Chicago, USA) berechnet. Es wurden 32 intestinale, 26 pankreatobiliäre, 6 gemischte, 4 muzinöse und 3 schlecht differenzierte Karzinome klassifiziert. Die pankreatobiliären hatten ein signifikant schlechteres Überleben als die intestinalen Typen, wobei die gering differenzierten die kürzesten Überlebenszeiten aufwiesen. Eine KRAS-Mutation fand sich in ca. 20% fast aller Subtypen, außer in den schlecht differenzierten, in denen 100% eine Mutation aufwiesen. In unserer Untersuchung bestätigen wir nicht nur den Zusammenhang des histologischen Subtyps mit dem Patientenüberleben. Wir dehnen die bisherigen Untersuchungen auf weitere Subtypen des CPV aus und zeigen außerdem, dass KRAS-Mutationen insgesamt im CPV relativ selten sind, aber im undifferenzierten Subtyp immer vorkommen.