Z Gastroenterol 2009; 47 - P260
DOI: 10.1055/s-0029-1241510

Welche Rolle spielt die Expression von Hsp27 im Pankreaskarzinom? Eine Analyse von 50 TMA's und Pankreaskarzinomzelllinien

E Gallmeier 1, G Assmann 2, D Buchner 1, A Ziesch 1, A Palagy 1, H Seeliger 3, D Bader 1, S Ochs 1, KW Jauch 3, B Göke 1, C Bruns 3, C Schäfer 1
  • 1Klinikum der Universität München-Campus Großhadern, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Germany
  • 2Klinikum der Universität München-Campus Großhadern, Institut für Pathologie, München, Germany
  • 3Klinikum der Universität München-Campus Großhadern, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Germany

Einleitung: Das Hitzeschockprotein HSP27 verhindert die Akkumulation von missgefalteten Stressproteinen, ist bedeutsam für die Regulation des Aktin-Zytoskeletts und hat einen protektiven Einfluss bei der akuten Pankreatitis. Seine Rolle im Pankreaskarzinom (PC) ist dahingegen bislang nur unzureichend untersucht und Daten zur HSP27-Expression im PC sind z.T. inkonsistent. Interessanterweise kann aber Hyperthermie als HSP-Induktor kombiniert mit Chemotherapie das Überleben von PC-Patienten verbessern (ASCO2008), wobei der Einfluss von HSP27 auf diesen Effekt bislang unklar ist.

Ziel: Charakterisierung von Hsp27-Expression und -Aktivierung im PC (Primärtumoren und Zelllinien) sowie Auswirkungen auf Chemosensitivität und klinische Verlaufsparameter.

Methoden: Datenbankanalysen, Immunhistochemie (IHC), Proliferationsassays, stabile Genüberexpression, Tissue Microarray (TMA), Western Blot.

Ergebnisse: PC-Linien exprimierten durchgehend vergleichbare Mengen von Gesamt-Hsp27 (n=14), konstitutive phospho-HSP27 (p-HSP27) Expression war dahingegen nur in zwei Linien nachweisbar. IHC-Untersuchungen ausgewählter Linien zeigten eine rein zytosolische Gesamt-HSP27-Expression, während p-HSP27 auch nukleär exprimiert wurde. TMA-Analysen von Primärtumoren (n=50) ergaben eine HSP27-Expression, akzentuiert bei chronisch entzündlichen Veränderungen im Randbereich der Tumoren, in etwa zwei Drittel der Fälle. Die vorbeschriebene ubiquitäre Überexpression im PC konnte somit nicht bestätigt werden. In etwa 50% der Tumoren wurde zusätzlich p-HSP27 nachgewiesen. Derzeit soll die Korrelation dieser Daten mit einer Patientendatenbank Aufschluss über mögliche Zusammenhänge zwischen (p-)HSP27 Expression und klinischen Verlaufsparametern geben. Zudem wurden PC-Linien mit stabiler Überexpression von Gesamt-HSP27, einer konstitutiv aktivierten HSP27-Mutante sowie einer kinase-dead-Mutante generiert, die bzgl. Chemosensitivität charakterisiert werden.

Schlussfolgerung: Unsere ausführliche Studie zur Expression, Aktivierung und funktionellen Charakterisierung von HSP27 im PC soll die Bedeutung dieses Proteins als Tumormarker, als Prognosemarker sowie als Marker für therapeutisches Ansprechen und somit dessen klinische Relevanz für Patienten mit PC klären.