Z Gastroenterol 2009; 47 - P221
DOI: 10.1055/s-0029-1241471

Einsatz eines neuartigen Gewebe-Ankers zur Endoskopischen Submukosadissektion (ESD)

A Schmidt 1, D von Renteln 1, K Caca 1
  • 1Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Innere Medizin, Hämato-Onkologie, Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Ludwigsburg, Germany

Einleitung: Die endoskopische Submukosadissektion stellt eine bedeutende Technik zur endoskopischen Resektion von oberflächlichen gastrointestinalen Tumoren dar. Die Resektion großer Läsionen kann jedoch sehr zeitaufwändig sein.

Ziele: Evaluation einer modifizierten ESD-Technik mit Einsatz eines neuartigen Gewebe-Ankers

Methodik: In 10 Schweinen wurden in Intubationsnarkose im Magen 2,5–3cm große Randmarkierungen mittels APC-Koagulation erzeugt. Die so erstellten Läsionen wurden zunächst mit HAES und Metyhlenblau unterspritzt. Dann wurde mithilfe des IT-Knife 2 (Olympus) eine zirkuläre submukosale Inzision erzeugt. Nach nochmaliger Unterspritzung wurde ein neuartiger Gewebeankers (Ovesco) in den linken Arbeitskanal und eine monofile Schlinge in den rechten Kanal eines 2T160 Endoskops (Olympus) eingeführt. Der Gewebeanker wurde dann durch die geöffnete Schlinge geschoben und im Gewebe zentral in der Läsion verankert. Nach Rückzug des Gewebes mithilfe des Ankers wurde die Schlinge um die zirkuläre Inzision gelegt, und der im Gewebe haftende Anker noch weiter zurückgezogen. Mithilfe der Schlinge (nach Stromapplikation) wurde die Mukosa dann komplett in einem Stück abgetragen. Die Tiere wurden danach getötet und die Mägen auf accidentelle Perforationen untersucht.

Ergebnisse: Die mittlere Zeit zur Resektion der markierten Läsionen lag bei 17,8min (8–28min, Standardabweichung 5,8). Die resezierten Läsionen maßen im Mittel 3,6cm (2,8–4,2cm). Die komplette Resektion in einem Stück gelang in 9/10 Fällen. In einem Fall wurde die Läsion in 2 Stücken abgetragen. In einem Tier trat eine Perforation während der ESD auf. Andere Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die hier vorgestellte modifizierte ESD-Technik ist in Schweinen technisch machbar, effektiv und zeitsparend. Zur Vermeidung von Perforationen ist es wichtig, den Gewebeanker streng submukös und nicht zu tief in der Magenwand zu platzieren. Vor der Anwendung am Menschen sind noch weitere Versuche nötig, zumal die Magenwand des Schweines deutlich dicker ist als die des Menschen. Zudem ist möglicherweise eine technische Modifizierung des Gewebeankers notwendig.