Z Gastroenterol 2009; 47 - P197
DOI: 10.1055/s-0029-1241447

Etablierung eines Tiermodells zur Induktion einer fibrotischen Stenose im DHC

C Schäfer 1, W Assmann 2, R Sroka 1, M Thormann 1, A Wagner 1, B Göke 1, J Schirra 1
  • 1Klinikum der Universität München-Campus Großhadern, München, Germany
  • 2Fachbereich Physik der LMU, München, Germany

Der Verschluss der Gallenwege durch Hyperproliferation im Rahmen einer chron. Entzündung ist nach wie vor eine klinische Herausforderung. Nach Lebertransplantation kommt es in 20% zu einer narbigen Stenose. Diese werden durch endoskop. Dilatation und Stenteinlagen behandelt. Eine hohe Re-Stenoserate bedingt jedoch wiederholte Eingriffe. 10–20% dieser Patienten bedürfen einer dauerhaften Drainage. Lokal applizierte Betastrahlung ist ein neuartiger Ansatz zur Behandlung narbiger GGs-Strikturen. Um diese präklinisch zu evaluieren, muss zuerst ein Verfahren zur Induktion einer sowohl klinisch relevanten wie reproduzierbaren Stenose im Tiermodell entwickelt werden.

Ziel unserer Studie war es, ein solches Tiermodell im Schwein zu etablieren. 35kg schwere deutsche Landrasse Schweine wurden in ITN mit einem Olympus TJF140 Duodenoskop nach 24h Nahrungskarenz endoskopiert. Nach Sondierung des GG mittels ERC-Kathether und Drahteinlage wurde eine mono-polare 10F-Hochfrequenz(HF)-Sonde oder eine zirkuläre Lasersonde getestet. Die HF-Sonde wurde zusammen mit einem HF-Prototyp-Gerät der Firma ERBE betrieben. Dieses Gerät erlaubt durch die spannungsbegrenzte Einstellung von Leistung und Zeit einen definierten Energieeintrag in das Gewebe, dessen zeitlicher Verlauf vom Gerät zudem aufgezeichnet wird. Die Stenosen wurden im unteren Drittel des GG induziert, die korrekte Sondenlage radiologisch kontrolliert und 2 Wo. nach Induktion erneut mittels ERC radiologisch quantifiziert.

Ergebnisse: Beim Versuch der Sondierung bzw. Platzierung der Lasersonde kam es zweimal zum Bruch der Sonde mit anschl. GG-Perforation, sodass im Verlauf auf die Lasersonde verzichtet wurde. Die Platzierung der HF-Sonde gelang in allen Tieren komplikationslos. Die Applikation von 30–60W über 20sec. induzierte bei allen Tieren eine hochgradige Stenose (>95%). 60W führte allerdings bei 5/6Tieren zu einer GG-Perforation mit erforderlicher Stenteinlage. Nach Energiereduktion wurde ab einer Leistung von ≤30 W (510J, n=3) keine Perf. mehr beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Applikation einer definierten Energiemenge mittels HF-Kathether im distalen GG führt beim Schwein zu einer sicheren und reproduzierbaren GG-Stenose. Dieses Modell kann zur Evaluation neuer experimenteller Therapien genutzt werden.