Z Gastroenterol 2009; 47 - P196
DOI: 10.1055/s-0029-1241446

Evaluation fibrotischer Gallengang-Stenosen durch die konfokale Laserendomikroskopie (CFE)

C Schäfer 1, W Assmann 2, R Sroka 1, M Thormann 1, A Wagner 1, B Göke 1, J Schirra 1
  • 1Klinikum der Universität München-Campus Großhadern, München, Germany
  • 2Fachbereich Physik der LMU, München, Germany

Einleitung: Unklare Gallengangsstenosen bei Patienten stellen eine große diagnostische Herausforderung im klinischen Alltag dar. Insbesondere der Ausschluss eines Malignoms kann nicht immer sicher gestellt werden. Mithilfe der konfokalen Laserendomikroskopie, der sog. „optischen Biopsie“ könnte ein weiteres Diagnostisches Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Seit kurzem ist eine solche Sonde, die durch den Arbeitskanal eines Duodenoskops in den Gallengang eingeführt werden kann, erhältlich. Ziel unserer Studie war es daher, zunächst in einem Tiermodell im Schwein eine fibrotisch-narbige Stenose mittels CFE erstmalig zu charakterisieren.

Methoden: 35kg schwere deutsche Landrasse Hausschweine wurden in ITN mit einem Olympus TJF140 Duodenoskop nach 24h Nahrungskarenz endoskopiert. Nach Sondierung der Gallengangspapille mittels ERC-Kathether und Drahteinlage wurde mittels mono-polarer Hochfrequenz(HF)-Sonde eine definierte Energiemenge appliziert. 2 Wo. nach Induktion wurde erneut mittels ERC die Stenose radiologisch quantifiziert, mittels Ballon dilatiert und mit einem GG-Stent überbrückt. Weitere 3 Wo. später wurden nach Fluorescein-Gabe die Tiere euthanisiert, der GG explantiert und mittels CFE-Sonde der Fa. Mauna Kea Technologie sowie histologisch analysiert.

Ergebnisse: Sowohl im Bereich der Papille als auch im proximalen, massiv dilatierten DHC waren typische epitheliale Zellstrukturen, Kapillaren, Erythrozyten und Gefäß-ähnliche dunkle Strukturen mittels CFE-Sonde detektierbar (n=3). Im Gegensatz hierzu war im Bereich der narbig umgewandelten Stenose kein Signal detektierbar.

Schlussfolgerung: Mithilfe der CFE konnte erstmals eine benigne narbige Stenose im GG identifiziert und charakterisiert werden. Diese Methode kann zukünftig zur Evaluation unklarer GG-Stenosen und Differenzierung zwischen benignen und malignen Veränderungen beim Menschen hilfreich sein.

Diese Projekt „BetaMod“ wurde durch die Bayerische Forschungsstiftung, AZ 712/06 gefördert.