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DOI: 10.1055/s-0029-1241441
Confokale Laserendomikroskopie zur Verlaufsbeobachtung und Ausschluss einer Abstoßungsreaktion: Fallbericht einer erfolgreichen Dünndarmtransplantation
Einleitung: Die confokale Laserendomikroskopie (CFE) ermöglicht die in vivo Mikroskopie der Schleimhaut nahezu jedes Hohlorgans im Gastrointestinaltrakt. Hierbei können mit hochauflösenden Sonden subzelluläre Strukturen während einer endoskopischen Untersuchung in Echtzeit durchgeführt werden. Die Endomikroskopie öffnet somit die Tür zur sofortigen Analyse von Gewebe und Gefäßstrukturen. Unterschiedliche Erkrankungen können somit diagnostiziert werden und die Unterscheidung zwischen normalen und malignen Zellen ist möglich. Die in vivo Analyse der Mikroarchitektur kann auch zur zielgerichteten Biopsie für histologische bzw. immunhistochemische Analysen relevanter Areale genutzt werden. Wir berichten hier über den Einsatz der CFE zur Verlaufsbeurteilung und Erkennung einer Abstoßungsreaktion bei einer Patientin mit einer Dünndarmtransplantation.
Material and Methoden: Für die CFE benutzten wir eine Cellvizio® Minisonde. Nach i.v. Gabe von 1ml Fluorescein 10% liefert die Miniprobe Echtzeit Video-Sequenzen von der Mikroarchitektur mit 12 Bildern/Sekunde und einer Gewebstiefe von ca. 50µm. Die Dünndarmtransplantation erfolgte bei der Patientin auf Grund eines Kurzdarmsyndroms bei Z.n. Mesenterialinfarkt mit subtotaler Dünndarmresektion und Hemikolektomie re. sowie rez. septischen Kathetherinfektionen. Die endoskopische Verlaufsbeobachtung erfolgte anfänglich 2/Woche, bei guter Transpantatfunktion dann wöchentlich und nach Rückverlagerung des Ileostomas 3-monatlich.
Ergebnisse: Neben der makroskopischen Schleimhautbeurteilung während der Endsokopie wurden nach einem standardisierten Protokoll Gewebsproben zur histologischen Untersuchung zur Früherkennung einer Abstoßung entnommen und untersucht. Zuvor wurde nach o.g. Protokoll in demselben Areal eine CFE-Untersuchung durchgeführt und aufgezeichnet. Die Videos und Einzelbilder wurden dann mit den histolog. Präparaten durch den Pathologen beurteilt. Auch mit der CFE-Sonde konnten ausreichend gute Gewebsabschnitte ohne Nachweis einer Abstoßungsreaktion detektiert werden.
Schlussfolgerung: Die CFE ist auch zur Verlaufsbeurteilung und zum Ausschluss einer Abstoßungsreaktion geeignet. Hierfür ist eine große histomorphologische Expertise, ähnlich wie für die histologische Analyse, durch den Pathologen erforderlich.