Einleitung: Die Diagnose der Fruktosemalabsorption basiert auf der Durchführung eines H2-Atemtest mit Fruktose sowie der Besserung von abdominellen Beschwerden unter fruktose-reduzierter
Kost. Es wird bislang kontrovers diskutiert, ob der Atemtest mit 50g oder 25g Fruktosebelastung
durchgeführt werden soll.
Ziel: In der vorliegenden Studie soll vergleichend die Sensitivität des H2-Atemtest mit 50g Fruktose versus 25g Fruktose als Testdosis zur Diagnostik der Fruktosemalabsorption
untersucht werden.
Methodik: 24 Patienten mit RDS und gesicherter Fruktosemalabsorption (Kriterium: H2-Anstieg >20 ppm nach Fruktosegabe (50g) und nachhaltiger Besserung der abdominellen
Beschwerden unter fruktose-reduzierter Ernährung) wurden in einem erneuten H2-Atemtest mit 25g Fruktose belastet. Als Kriterien für einen pathologischen Testverlauf
galten ein H2-Anstieg >20 ppm und/oder das Auftreten von abdominellen Beschwerden im Testverlauf.
Ergebnisse: Bei 23 Patienten (96%) mit gesicherter Fruktosemalabsorption zeigten sich im H2-Atemtest mit 50g Fruktose ein pathologischer H2-Anstieg mit abdominellen Symptomen. Ein Patient (4%) klagte über abdominelle Symptome
bei jedoch fehlendem H2-Anstieg. Dagegen fand sich im gleichen Patientengut unter Belastung mit 25g Fruktose
nur in 5/24 Fällen (21%) ein signifikanter H2-Anstieg, davon nur in 2/24 (8%) mit Symptomen im Testverlauf. 11/24 (46%) klagten
über Symptome ohne signifikanten H2-Anstieg. Somit konnte bei den 24 Patienten mit vorher gesicherter Fruktosemalabsorption
nur in 13 Fällen (54%) mit dem 25g Fruktose-H2-Atemtest die Diagnose bestätigt werden.
Schlussfolgerung: Der H2-Atemtest mit 25g Fruktose zeigt eine zu geringe Sensitivität für die sichere Diagnostik
einer Fruktosemalabsorption. Die Testdosis von 25g Fruktose ist somit für die Diagnostik
wenig geeignet. Empfohlen werden muss derzeit eine Testdosis von 50g im Sinne eines
„Provokationstestes“. Mögliche falsch-positive Ergebnisse sind in der anschließenden
Phase der Ernährungs-Umstellung wegen dann fehlendem Ansprechens zu erkennen. Gegenstand
zukünftiger Untersuchungen sollte die Ermittlung einer optimalen Testdosis (z.B. 37,5g
Fruktose) mit zuverlässiger Sensitivität und Spezifität zur Diagnose der Fruktosemalabsorption
sein.