Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2009; 16(3): 138
DOI: 10.1055/s-0029-1241113
DGLRM-Mitteilungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren!

Further Information

Publication History

Publication Date:
25 September 2009 (online)

 

Die Jahrestagung unserer Gesellschaft in Fürstenfeldbruck hat eine hohe Bedeutung. Nur gemeinsam können wir die anstehenden Entscheidungen in der Luft- und Raumfahrtmedizin für Europa auf dem Boden von Sachinhalten und fachlich fundierten Erkenntnissen durch die EASA treffen. Die Kommission der EASA ("European Aviation Safety Agency"), welche die Entscheidungen für die EU vorbereiten soll, war und ist auf unsere Mitarbeit angewiesen und auch bereit diese anzunehmen und umzusetzen. Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, daher müssen wir weiter aufmerksam sein und den Entscheidungsgang verfolgen.

Sicher ist, dass die neue Klasse LPL/LAPL ("Light Aircraft Pilot's License/Leisure Pilot License") unterhalb der Klasse 2 kommen wird. Für die Bundesrepublik besteht jedoch die Möglichkeit, die Zuständigkeit für die Tauglichkeitsuntersuchungen bei den fliegerärztlichen Untersuchungsstellen zu belassen. Damit wäre die für die Flugsicherheit unverzichtbare Sachkenntnis bei der Begutachtung der Piloten in allen Bereichen gewährleistet. Dafür müssen wir weiter kämpfen - im Sinne der uns anvertrauten Piloten wie auch unseres hervorragenden Systems der fliegerärztlichen Betreuung und Verantwortung.

Weiterhin müssen wir alles dafür tun, um die "68-er Regelung" auszusetzen, bis durch die Festlegung der EASA eine solche grundsätzlich neu gefasst und nicht mehr an ein solches Endalter gebunden sein wird. Eine dementsprechende Petition liegt - mit breiter Unterstützung auch von Piloten - vor, wir werden sie seitens unserer Gesellschaft in jeder Beziehung unterstützen. Allein die Tatsache, dass sich AME ("Aeromedical Examiner") alle 3 Jahre zertifizieren müssen, räumen beste Voraussetzungen dafür ein, die Leistungsfähigkeit eines AME unabhängig vom Lebensalter bewerten zu können.

Mit einer gewissen Überraschung mussten wir eine Änderung in der Vorstandschaft des Deutschen Fliegerarztverbandes zu Kenntnis nehmen. Dr. Ludger Beyerle hat sich entschlossen, das Amt des Präsidenten niederzulegen. Dies geschah aus persönlichen Gründen und ist nicht auf die fachliche Arbeit zurückzuführen. Er hat über viele Jahre äußerst engagiert, fachlich bestens versiert und in der Sache hoch erfolgreich gearbeitet. Er hat die Interessen der praktischen Flugmedizin und der AME in bemerkenswerter Weise vertreten und ließ sich auch durch Widerstände nicht entmutigen. Er hat unser aller Dank verdient. Sein Nachfolger Dr. Hans-Werner Teichmüller, ebenfalls Mitglied der DGLRM, wird die Arbeit konsequent und erfolgreich weiterverfolgen.

Der Wissenschaftsrat der Bundesregierung hat das Flugmedizinische Institut der Luftwaffe als eine von 25 Ressortforschungseinrichtungen des Bundes evaluiert, die Stellungnahme der Vollversammlung des Wissenschaftsrates bestätigte dem FMI, einen unverzichtbaren Beitrag zur Flugsicherheit in der militärischen Luftfahrt zu leisten. Seine Leistungen auf dem Gebiet der Forschung seien von guter bis sehr guter Qualität, seine wissenschaftsbasierten Dienstleistungen von sehr guter bis teilweise ausgezeichneter Qualität.

Dieses Votum war ein willkommener Beitrag zum Festakt der 50-Jahr-Feier des Institutes und ein positives Signal für die weitere Zukunft.

Klaus Kimmich, Fürstenfeldbruck

Herzliche Grüße

Ihr

Oberstarzt Dr. Klaus Kimmich, Fürstenfeldbruck

    >