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DOI: 10.1055/s-0029-1240590
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medikamenteneinsatz beim akuten Koronarsyndrom
Teil 1: Präklinische NotfalltherapiePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. März 2010 (online)
Grundlagen
Der Begriff „Akutes Koronarsyndrom“ wird als Sammelbegriff für verschiedene Formen der koronaren Herzkrankheit verwendet:
ST‐Hebungsinfarkt (STEMI), Nicht-ST‐Hebungsinfarkt (NSTEMI) und instabile Angina pectoris.
Die präklinische Symptomatik und Therapie dieser Krankheitsbilder ist im Wesentlichen identisch. Leitsymptom des akuten Koronarsyndroms ist der akute thorakale Schmerz. Die Patienten sind unruhig, ängstlich und kaltschweißig. Darüber hinaus berichten sie über Rücken- oder Zahnschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Dyspnoe und Herzrhythmusstörungen.
Die Ursache eines akuten Koronarsyndroms ist ein regionales Missverhältnis zwischen koronarem Sauerstoffangebot und myokardialen Sauerstoffverbrauch (Abb. 1). Dem liegt häufig eine Ruptur oder Erosion eines atheromatösen Plaques mit Unterbrechung der intakten Endothelschicht zu Grunde. Die Folge ist eine Aktivierung der intrinsischen und extrinsischen Gerinnungskaskade mit Bildung eines plättchenreichen Thrombus, der das Koronargefäß teilweise (NSTEMI) oder vollständig verschließt (STEMI). Die Diagnose ergibt sich aus den typischen klinischen Symptomen, dem 12-Kanal-EKG und dem Anstieg von kardialen Biomarkern.
Abb. 1 Ungleichgewicht zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf beim akuten Koronarsyndrom.
Dr. med. Patrick Meybohm
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
eMail: meybohm@anaesthesie.uni-kiel.de
Dr. med. Ruwen Böhm
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
eMail: ruwen.boehm@pharmakologie.uni-kiel.de