pferde spiegel 2009; 12(4): 178-179
DOI: 10.1055/s-0029-1240579
unternehmer tierarzt

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Ein guter Jahresabschluss – aber kein Geld in der Kasse!

Kai Kreling
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Publication Date:
14 December 2009 (online)

Alle Jahre wieder wird zum Ende des Jahres die betriebswirtschaftliche Jahresauswertung (BWA) erstellt. Gute Zahlen reflektieren den Eindruck, den der Unternehmer, in unserem Fall der Tierarzt/die Tierärztin rein subjektiv im Laufe des vergangenen Jahres von dem wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens bekommen hat. Die Zahlen sind gut – doch das Konto ist leer!

Erschwerend kommt dann auch noch die Nachricht des Steuerberaters hinzu, der aufgrund des guten Jahresergebnisses die Steuerlast berechnet. Gute Jahreszahlen führen zwangsläufig zu entsprechenden hohen Steuerlasten und die müssen bezahlt werden. Oft genug muss der Unternehmer Tierarzt/Tierärztin einen Kredit aufnehmen, um seine Steuerverbindlichkeiten zu bezahlen. Soweit sollte es nach Möglichkeit nicht kommen! Nicht nur, dass die Steuerlast steigt, es werden zusätzlich auch noch die Steuervorauszahlungen des laufenden Jahres erhöht. Wie konnte das nur so kommen – denn das Konto ist doch leer? Genau diese Situation stammt aus dem Leben eines Tierarztes/einer Tierärztin, die selbstständig tätig ist. Warum tut man sich das an? Was hat die Selbstständigkeit denn für einen Vorteil? Wie machen die anderen denn das eigentlich? Und viele andere Fragen kommen einem in diesen Momenten in den Kopf. Nur Klagen hilft nicht weiter und die Situation ist überall zumindest ähnlich. Gute Jahresabschlüsse und trotzdem ohne erhebliche Geldreserven ist die Regel in der Pferdepraxis.

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