Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) wurde vor 25 Jahren von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn
und seinen Mitarbeitern an der Stress Reduction Clinic der Universität von Massachusetts
in Worcester, USA entwickelt. In seinem Buch ‘Gesund durch Meditation’ hat er das
Konzept detailliert beschrieben. Im Wesentlichen werden (drei) Grundübungen vermittelt
und geübt: Body Scan (eine Körperwahrnehmungsübung, die der Konzentration und Entspannung
dient), verschiedene Formen der Achtsamkeitsmeditation im Sitzen, Gehen etc. sowie
eine einführende Yoga-Übungsreihe. Bis auf den Body Scan, der wie eine Synthese aus
Autogenem Training und Progressiver Muskelrelaxation wirkt und einfach zu erlernen
ist, sind mir die anderen Elemente aus meiner Zen-Praxis und aus Yoga- und Qigong
Schulungen vertraut. Rückfragen bei den Ausbildern für das Programm ergaben, dass
es nach deren Wissen bisher kaum Erfahrungen mit MBSR im Suchtbereich gibt. Es kann
in der beschrieben Weise innerhalb von acht Wochen, in Einheiten á 2 ¼ Std. auch an
abstinent lebende Suchtklienten vermittelt werden. Durch mehrere Untersuchungen wurde
nachgewiesen, dass MBSR folgende Veränderungen unterstützt:
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Anhaltende Verminderung von körperlichen und psychischen Symptomen,
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effektivere Bewältigung von Stresssituationen,
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erhöhte Fähigkeit, sich zu entspannen,
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wachsendes Selbstvertrauen und Akzeptanz,
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mehr Lebensfreude und Vitalität.
Das „Achtsamkeitskonzept“ scheint mir eine treffende Ergänzung verbaler Therapiekonzepte,
indem die körperliche und die spirituelle Ebenen integriert werden.
In dem Seminar werden das Konzept vorgestellt, Erfahrungen aus der ambulanten Suchtkrankenhilfe
berichtet und bei entsprechendem Interesse auch gemeinsam geübt.
Literatur: Jon Kabat-Zinn: Gesund durch Meditation, Frankfurt a.M. 2006