Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1239893
Entzündungshemmende Wirkung von Fraktionen eines standardisierten Weidenrindenextraktes in Endothelzellen
Neuere pharmakologische und pharmakokinetische Untersuchungen legen nahe, dass neben den Salicinderivaten auch die in der Weidenrinde enthaltenen Polyphenole einen wesentlichen Beitrag zur analgetischen und antirheumatischen Wirksamkeit von Weidenrindenextrakten liefern. Dabei wurde gezeigt, dass neben der Inhibition von Enzymen wie COX-2 auch die Hemmung der Expression von proinflammatorischen Zytokinen zur Erklärung der entzündungshemmenden Wirkung diskutiert werden können [1, 2]. Zur weiteren Untersuchung der molekularen Wirkmechanismen wurde für den standardisierten Extrakt STW 33-I (Auszugsmittel Wasser, DEV (nativ) 16–23 : 1, Gesamtsalicingehalt 23–26% m/m) in einem In-vitro-Modell unter Verwendung einer humanen mikrovaskulären Endothelzelllinie (HMEC-1) der Einfluss auf die TNF-α induzierte Expression des proinflammatorisch wirksamen interzellulären Adhäsionsmoleküls ICAM-1 analysiert. Der Gesamtextrakt zeigte bei einer Konzentration von 50µg/ml eine Hemmung der ICAM-1-Expression um 60%, bei einer Konzentration von 10µg/ml noch eine Verringerung um 30%. Die Lebensfähigkeit der Zellen war bei gleicher Konzentration nicht beeinträchtigt. Nach einer sequenziellen Fraktionierung unter Verwendung von Hexan, Ethylacetat, Ethanol und Butanol und Wasser zeigte die Ethylacetat-Fraktion mit einer Hemmung von 60% bei 8µg/ml den stärksten Effekt, gefolgt von der Butanol-Fraktion, die bei 16µg/ml eine Hemmung von 25% aufwies. Die phytochemische Analyse der Ethylacetat-Fraktion zeigte die Anwesenheit von Flavanonglykosiden sowie von Catechol, deren Beitrag zur ICAM-1-Inhibition gegenwärtig analysiert wird.
Literatur: [1] Khayyal MT et al. Arzneimittelforschung 2005; 55: 677–687
[2] Nahrstedt A. et al. Wien Med Wochenschr 2007; 157: 348–351