Ultraschall Med 2009; 30 - V1_05
DOI: 10.1055/s-0029-1239652

Ablation maligner Lebertumore: Therapiekontrolle mittels Kontrastsonografie und Computertomografie

J Bauditz 1, M Hug 1, W Wermke 1
  • 1Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin/DE

Problemstellung: Perkutane Ethanolinjektion (PEI) und Radiofrequenzablation (RFA) stellen etablierte Therapieverfahren zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC) bzw. maligner Lebertumore dar. Die Überwachung nach Therapie erfolgt üblicherweise mittels Computertomografie (CT). Die Kontrastsonografie (CEUS) stellt ein geeignetes Verfahren zur Therapiekontrolle dar. Wir verglichen CEUS und CT zur Überwachung von Patienten nach ablativer Therapie von Lebertumoren.

Patienten und Methode: 45 Patienten (33M, 12 F) mit histologisch gesichertem HCC (n=34) bzw. Leberfiliae (n=11) ≤5cm (mittl. Größe: 27,6±1,4mm) wurden mittels PEI und/oder RFA behandelt. CT und Kontrastsonografie (CEUS; SonoVue 2ml; Bracco; Siemens Acuson Sequoia, CPS) erfolgten bei Diagnosestellung sowie 1 Tag nach RFA, nach 2 Wochen sowie alle 3 Monate nach Intervention. CT-Untersuchungen wurden bei Diagnose, nach Behandlungszyklus bzw. 6/12 Monaten durchgeführt. Die mittlere Verlaufsbeobachtung betrug 25 Monate.

Ergebnisse: Bei Erstdiagnose wurden bei 45 Patienten mittels CEUS 59 Tumore diagnostiziert, mittels CT in 44 Fällen (57 Tumore). 2 Tumore (1 HCC, 1 Filia) waren im CT nicht darstellbar. Postinterventionell zeigten CEUS und CT bei 32/45 (71%) Patienten übereinstimmende Befunde, in 9/45 (20%) Fällen stellte sich mittels CEUS postablativ vitales Resttumorgewebe dar, während das CT fälschlicherweise bereits einen vollständigen Ablationserfolg bzw. Tumorfreiheit anzeigte. In 7/45 (16%) Fällen zeigte CEUS eine vollständige Ablation an, während im CT falsch positive Befunde erhoben wurden. Die Korrektheit der CEUS-Befunde wurde mittels Verlaufskontrollen bzw. histologisch verifiziert. Falsch negative CT-Befunde traten typischerweise postablativ bei kleinen vitalen Resttumorvolumina auf, falsch positive CT-Befunde überwiegend aufgrund peritumoraler Hyperämiezonen nach PEI.

Schlussfolgerungen:

Die Kontrastsonografie stellt ein geeignetes Verfahren zur Therapieüberwachung nach Ablation von Lebertumoren dar.