Gesundheitswesen 2009; 71 - A199
DOI: 10.1055/s-0029-1239249

Lässt sich Gesundheit managen? Potenziale und Grenzen des BGM

G Faller 1
  • 1Sozial- und Gesundheitswesen, Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

Mit der Verwendung des Begriffs ‘Betriebliches Gesundheitsmanagement’ rekurrieren problembewusste Experten und Praktiker auf ein Konzept, das sich bewusst von den immer noch verbreiteten Schwächen betrieblichen Gesundheitshandelns abgrenzt: einer primärpräventiven Schwerpunktsetzung, fehlender Systematik und Zielorientierung und von einer unzureichenden Einbindung in die betrieblichen Strukturen und Abläufe. In der Tat hat die Einführung des gesundheitsbezogenen Managementbegriffs erheblich zur Auseinandersetzung mit einschlägigen unternehmensbezogenen Qualitätsanforderungen angeregt. Insbesondere ist es das Verdienst dieses Terminus, hervorzuheben, dass eine Verwirklichung salutogener Arbeitsbedingungen keineswegs ohne strukturelle und institutionelle Verankerungen, und ohne ein schlüssiges und gezieltes Interventionsdesign im Unternehmen möglich ist.

Gleichzeitig ergeben sich vor dem Hintergrund eines systemischen, beteiligungs- und ressourcenorientierten Gesundheitsförderungsverständnisses nach der Definition der Ottawa Charta eine Reihe von Limitierungen hinsichtlich der Anwendung des Managementprinzips im Kontext von Gesundheit. Diese werden im Rahmen des Referats beleuchtet und Lösungsansätze zur Diskussion gestellt. Ziel des Beitrags ist es, mittels der kritischen Begriffsdiskussion einen Beitrag zur Weiterentwicklung bisheriger Konzepte betrieblichen Gesundheitshandelns zu leisten.