Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - A121
DOI: 10.1055/s-0029-1239037

Einfluss klinischer und operationstechnischer Faktoren auf Wundheilungsstörungen nach transobturatorischer Netzimplantation

D Watermann 1, A Niesel 2, C Fünfgeld 3, A Kraus 4, F Lenz 5, H Augenstein 6, J Farthmann 1, G Gitsch 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Freiburg
  • 2Frauenklinik KKH Preetz
  • 3Frauenklinik Tettnang
  • 4Frauenklinik des Klinikums Fulda
  • 5Universitäts-Frauenklinik Heidelberg
  • 6Evangelisches Krankenhaus Oldenburg

Fragestellung:

Die Implantation von Netzen zur Therapie des Descensus reduziert die Rezidivrate, geht aber mit einer Erosionsrate von bis zu 17% nach 12 Monaten einher.

Können

  • transobturatorisch implantierte Netze aus teilresorbierbaren Fäden die Erosionsrate reduzieren?

  • Risikofaktoren identifiziert werden, die auf ein erhöhtes Erosionsrisiko hinweisen?

Methode:

In einer prospektiv randomisierten multizentrischen Studie wurden Netze aus Polypropylen und Netze, deren Fäden aus einem Polypropylen, Polyglycolsäure und Caprolacton Composit bestehen, zur Therapie von Zystozelen verwendet. Es wurden 200 Patienten an 6 operativen Zentren im Zeitraum zwischen Februar 2007 und Juli 2008 rekrutiert und nach Randomisation mit einer der beiden Netzarten therapiert.

Des Weiteren wurden klinische und mikrobiologische Daten der Patientinnen, sowie Daten zur Operationstechnik analysiert (unter anderem: Menopausenstatus, BMI, Dicke der präparierten Vaginalwand, Länge der Kolpotomie). Follow up Untersuchungen werden nach 3, 12 und 36 Monaten durchgeführt.

Ergebnisse:

Nach einem Follow up von 3 Monaten zeigte sich eine Tendenz zu einer niedrigen Erosionsrate in der Patientengruppe mit dem teilresorbierbaren Netz (8 vs.3 Erosionen p=0,214). Bis zum Juli 2009 wird die geplante Nachbeobachtung 12 Monate nach der Operation abgeschlossen sein und die Auswertung der weiteren klinischen und mikrobiologischen Daten verfügbar sein.

Schlussfolgerung:

Nach unserem Kenntnisstand wurde bisher keine Studie publiziert, die systematisch und prospektiv Risikofaktoren für das Auftreten von Netzerosionen analysiert hat. Bis zur Tagung im September 2009 werden die Daten des 12 Monats Follow up vorliegen und können auf der Akademischen Tagung der deutschsprachigen Hochschullehrer erstmals vorgestellt werden.