Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - A097
DOI: 10.1055/s-0029-1239013

Sonographisch gesteuerte Hochgeschwindigkeitsbiopsie von Brusttumoren: Analyse von 962 Fällen zur Festlegung der notwendigen Stanzbiopsieanzahl zur verlässlichen Tumorcharakterisierung

G Sauer 1, D Varga 1, A Wöckel 1, K Koretz 1, R Kreienberg 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Ulm
  • 2Institut für Pathologie der Universität Ulm

Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung war, die Anzahl der unter 3D-Ultraschallkontrolle durchgeführten Stanzbiopsien zu bestimmen, welche notwendig ist, um ein verlässliches histologisches Ergebnis einer sonographisch nachweisbaren Läsion zu erhalten.

Methode:Über eine Periode von 18 Monaten wurden insgesamt 2044 sonographisch gesteuerte Mammabiopsien an 962 Brustveränderungen durchgeführt. Dazu verwendeten wir eine Hochgeschwindigkeitsbiopsienadel mit einem 15 bzw. 22mm Vorschub. In 660 Fällen schloss sich der Probenentnahme eine offene Exzisionsbiopsie an. Die anderen 302 Fälle wurden über einen Zeitraum von bis zu 36 Monaten klinisch nachuntersucht.

Ergebnisse: In 96,2% der Fälle reichten allein nur drei Stanzzylinder aus, um eine eindeutige histologische Klassifizierung einer Brustveränderung vornehmen zu können. Insgesamt konnte mit einer Sensitivität von 97,9% und einer falsch negativen Rate von 2,1% eine identische diagnostische Sicherheit wie bei der offenen chirurgischen Biopsie erreicht werden.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass drei unter 3D-Ultraschallkontrolle durchgeführte Stanzbiopsien einer Brustläsion ausreichend sind, eine histologisch eindeutige Diagnose zu stellen.