Vascular Endothelial Growth Factor als prähospitaler Marker ischämischer Schlaganfälle

Einleitung: Entscheidend für die Prognose von Patienten mit Schlaganfällen ist die frühe Einleitung einer geeigneten Therapie. Es ist besonders wichtig möglichst schnell zwischen ischämischen Hirninfarkten und intracerebralen Blutungen zu unterscheiden. Aktuell ist hierfür eine kranielle Bildgebung mittels CT oder MRT nötig. Ein früher diagnostischer Marker der idealer Weise schon prähospital ischämische Schlaganfälle von intracerebralen Blutungen unterscheiden kann, wäre insbesondere für die Akuttherapie wünschenswert.

Methode: Wir untersuchen VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) als potentiellen frühdiagnostischen Marker ischämischer Schlaganfälle im Plasma von 189 Patienten mit einer cerebralen Ischämien, von 63 Patienten mit intracerebraler Blutung und von 74 Kontrollen. Die Proben wurden mittels eines etablierten VEGF-ELISA-Verfahrens untersucht. Die Analyse erfolgte kontrolliert auf potentielle Einflussfaktoren.

Ergebnisse: In der Gruppe der Patienten mit ischämischen Schlaganfällen konnten signifikant erhöhte VEGF-Konzentrationen gegenüber der Patientengruppe mit hämorrhagischen Insulten und gegenüber der Kontrollgruppe gemessen werden

(p<0,05). Keine signifikanten Gruppenunterschiede zeigten sich zwischen Patienten mit Blutungen versus Kontrollpatienten. Allerdings konnte bei teilweise sehr hohen Standartabweichungen kein idealer Cut-off-Wert mit einer ausreichend hoher Sensitivität und Spezifität errechnet werden.

Schlussfolgerung: Als isolierte Marker scheinen VEGF somit nicht geeignet, eine prähospitale Differenzialdiagnostik zwischen ischämischen und hämorrhagischen Insulten zu ermöglichen. Es könnte jedoch bei Ergänzung additiver Indikatoren als Teil eines umfassender Panels zu einer ausreichenden Sensitivität und Spezifität eines entsprechenden diagnostischen Sets beitragen.