Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2009; 19 - A38
DOI: 10.1055/s-0029-1238212

Spinelinerbehandlung des oberen Zervikalsyndroms – eine Anwendungsbeobachtung

W Zahornitzky 1, R Keusch 1
  • 1Hartmannspital, Wien

These:

Wenn das manualmedizinisch definierte Krankheitsbild des oberen Zervikalsyndroms eine Funktionsstörung der Kopfgelenke bzw. der oberen Halswirbelsäule ist, kann durch funktionelle computerassistierte Mechanotheapie (Spineliner) eine nachweisbare klinische Besserung erreicht werden.

Methode:

Im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung mit dem Spineliner wird untersucht, ob die Möglichkeit einer objektivierbaren Nachweisbarkeit und Behandelbarkeit besteht. Das Funktionsprinzip basiert auf einer oszillierenden Impulstechnik, die es ermöglicht funktionseingeschränkte und blockierte Bewegungssegmente zu diagnostizieren und über therapeutisch gesetzte Impulsserien deren Bewegungseinschränkung behandlerunabhängig aufzuheben.

Durchführungsbeschreibung:

Es erfolgt die einmalige Behandlung von 21 Patienten mit den klinischen Einschlusskriterien Hinterhauptkopfschmerz, Schwindel und Bewegungseinschränkung der oberen HWS.

Präinterventionell, unmittelbar postinterventionell und am Folgetag erfolgt eine standardisierte Untersuchung an Hand von VAS Skalen, manualtherapeutisch klinischer Befunde und goniometrischer Messungen zur Objektivierung der Beweglichkeit in allen Ebenen.

Ergebnisse:

In allen erhobenen Parametern zeigt sich eine deutliche Besserung.

Kopfschmerzen werden durch die einmalige Behandlung um 54%, von VAS 3,8 auf VAS 1,75 gebessert, Schwindel um 66%, von VAS 3,58 auf VAS 1,13 und die Zahl der funktionsgestörten Gelenke wird um 80,5%, von 82 auf 16 reduziert.

Es kann eine Verbesserung der Seitrotation unmittelbar nach der Behandlung um 27,04% und am Folgetag um 25,42% erreicht werden, die Seitneigung wird um 16,72% und am Folgetag um 14,48% verbessert, und die Ante-Retroflexion kann um 22,59% und am Folgetag um 25,73% erweitert werden.

Schlussfolgerung:

Spinelinerbehandlung der Kopfgelenke verbessert regelmäßig und objektivierbar das klinische Bild des oberen Zervikalsyndroms, welches somit computerunterstützt und behandlerunabhängig therapiert werden kann.