Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2009; 19 - A37
DOI: 10.1055/s-0029-1238211

Effekte eines aktiven, standardisierten Wassertherapieprogramms zur Verbesserung der Alltagsbewältigung und Schmerzen bei Gonarthrose-Patienten im bewegten und nicht bewegten Wasser

R Weinert 1
  • 1MEDICA Klinik, Leipzig

Fragestellung:

Wie effektiv ist ein aktives, standardisiertes Wassertherapieprogramm im Strömungskanal gegenüber dem normalen Bewegungsbad zur Beeinflussung des Schmerzes und der Alltagsbewältigung?

Methodik:

Der Untersuchung lag als quasi-experimentelles Design mit Prä-Post-Testung sowie follow up Messung (MZP3) zugrunde. Die Probanden (n=40) wurden einer Versuchsgruppe (n=40), welche sich in eine Strömungsgruppe (SG) und eine Nichtströmungsgruppe (NSG) untergliedert, zugeordnet.

Die Ermittlung der Schmerzen erfolgte mit der Hamburger Schmerz-Adjektiv-Liste. Zur Einschätzung der Alltagsbewältigung wurde der Kniegelenk-Index nach Lequesne benutzt.

Ergebnisse:

Die SG und NSG erreichten beim Kniegelenk-Index vom Messzeitpunkt 1 (MZP1) zum MZP2 eine hochsignifikante Verringerung der Punktwerte (p<0,001). Die KG erzielte im gleichen Zeitraum keine sign. Verbesserung. Beim Vergleich der MZP2 und 3 wurde bei allen Gruppen eine Verschlechterung festgestellt. Jedoch waren die Werte der Versuchsgruppen sign. (p<0,001) über den Ergebnissen des MZP1. Die SG und NSG konnten vom Beginn bis zum Ende der Intervention ihre Schmerzen sign. (p<0,005) reduzieren, was sich im Gesamtskalenwert wie auch im Sekundär- und Primärskalenwert niederschlug.

Diskussion:

Der gezielte Einsatz eines Strömungskanals ermöglichte eine sign. Reduzierung der Schmerzen sowie eine Verbesserung der Alltagsbewältigung. Die SG war bei beiden Untersuchungsparametern sign. besser gegenüber der NSG. Die Studie konnte die Effektivität des Strömungskanals eindeutig unter Beweis stellen, somit ist ein weiterer Baustein zur Behandlung von Gonarthrose-Patienten gegeben.