Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2009; 19 - A28
DOI: 10.1055/s-0029-1238202

Qualitätssicherung der geriatrischen Rehabilitation: Mobilität und Sturzrisiko bei PatientInnen mit Osteoporose

R Rahman 1, M Wolfram 1, A Piatkowski 1, M Quittan 1, L Erlacher 1
  • 1KFJ-Spital, Wien

Fragestellung:

Im Rahmen der Qualitätssicherung wird im Sinn einer strukturierten und systematischen Datenerfassung an den akutgeriatrischen Stationen die sensomotorische Kapazität dieser PatientInnen bei der Aufnahme und Entlassung erhoben. Diese Intervention des IPMR ist von dem Clinical Affairs Committee der UEMS Section of Physical and Rehabilitation Medicine (http://www.euro-prm.org/index.php?option=com_content&task=view&id=28&Itemid=52) zertifiziert. Wir berichten über die Beeinflussung des Sturzrisikos von Patienten mit gesicherter Osteoporose durch ein multiprofessionelles, individuelles, therapeutisches Rehabilitationsprogramm.

Methodik:

Folgendes Assessment wurden zur Evaluierung ausgewertet: Tinetti-TEST, Timed up and go Test (TuG).

Ergebnisse:

Zwischen 2007 und 2009 wurden 149 PatientInnen (74% w, 26% m) mit einer gesicherten

Osteoporose erfasst. Durchschnittsalter 78±9 Jahre. Bei 31,7% bestand ein Zustand nach Fraktur. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren 20% unserer PatientInnen nicht gehfähig und über 50% wiesen ein deutlich bis massiv erhöhtes Sturzrisiko auf. Bei der Entlassung konnte dieser Anteil nicht gehfähiger PatientInnen auf 7%, der Anteil jener PatientInnen, die ein deutlich bis massiv erhöhtes Sturzrisiko aufwiesen, auf 20% deutlich gesenkt werden. Der TuG betrug bei Aufnahme 33±14s. und bei Entlassung 25±13s (p<0,05). Somit konnte eine signifikante Verbesserung von 7s. erzielt werden. Der Punktewert beim Tinetti-Test konnte von 15±7 auf 19±5 gesteigert werden.

Diskussion:

Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Aufnahme hochgradig sturzgefährdet. Trotz Verbesserung der Mobilität verbleibt bei der Entlassung jedoch ein gewisser Anteil an Patienten, die noch einen hohen Bedarf an Gehhilfsmittel haben und auch weiterhin noch sturzgefährdet sind.

Die Nachhaltigkeit dieser rehabilitativen Intervention muss durch die Weiterführung des Projektes im Sinne einer 6 und 12 Monatsuntersuchung erfasst und quantifiziert werden.