Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2009; 19 - A17
DOI: 10.1055/s-0029-1238191

Wissens- und Aufklärungsstand bezüglich der Notwendigkeit zahnmedizinischer Überwachung und Behandlung bei Herztransplantationspatienten

M Keilani 1, T Jovanovic 1, R Stemberger 1, C Walcher 1, B Kalleitner 1, R Crevenna 1
  • 1Univ. Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation/MUW, Wien

Fragestellung: Die Gingivahyperplasie sowie Entzündungen des Zahnhalteapparats und Infektionen im Zahn- und Kieferbereich infolge der nach Transplantation notwendigen Immunsuppression bei Herztransplantierten (HTX-Patienten) stellen ein Risiko dar, das die Patienten in ihrer Rehabilitationsfähigkeit beträchtlich einschränken kann. Daher spielen bei diesen Patienten in der Rehabilitation neben der spezialisierten medikamentösen Führung durch ein qualifiziertes Zentrum u.a. auch die Aufklärung über „einfache“, jedoch sehr effektive Verhaltensregeln bezüglich Zahnpflege und der Anspruchnahme regelmäßiger zahnmedizinischer Betreuung eine enorme Rolle. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Wissens- und Aufklärungsstand bezüglich der Notwendigkeit einer regelmäßigen Zahnpflege und zahnmedizinischer Betreuung bei HTX-Patienten am Transplantationszentrum des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH Wien) zu untersuchen.

Methodik: Diese Befragung erfolgte mittels eines selbst erstellten Fragebogens an 30 HTX-Patienten (59±13a, m:f=28:2), die im AKH Wien am Transplantationszentrum betreut werden.

Ergebnisse: 83% der Patienten gaben an, gut darüber informiert zu sein, dass sie regelmäßig eine zahnärztliche Betreuung benötigen. 70% der Patienten waren mindestens einmal pro Jahr bei einer zahnärztlichen Kontrolle. 37% ließen sich einmal pro Jahr, 30% zweimal im Jahr und 3% öfter zahnärztlich begutachten. 28% reinigten sich die Zähne einmal, 69% zweimal und ein Befragter öfter als zweimal pro Tag. Kein Teilnehmer gab an, keine Zahnpflege zu betreiben. Ihr Interesse in zahnmedizinischen Belangen war sehr groß und die Bereitschaft zur Vorsorge in diesem Bereich entsprechend hoch.

Diskussion: HTX-Patienten, die am Transplantationszentrum des AKH Wien in Betreuung sind, scheinen gut über der Notwendigkeit regelmäßiger Zahnpflege und zahnärztlicher Betreuung aufgeklärt zu sein – ein Faktor der zu ihrer Rehabilitationsfähigkeit positiv beitragen kann.