Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2009; 19 - A16
DOI: 10.1055/s-0029-1238190

Verletzungmuster bei jungen Wiener „Skateboardern“

M Keilani 1, L Lipowec 1, C Krall 1, V Fialka-Moser 1, R Crevenna 1
  • 1Univ. Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation/MUW, Wien

Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Verletzungsmusters junger Wiener Skateboarder in Abhängigkeit von deren Skateboarderfahrung und (Sozio)demografie.

Methodik: 75 „Skateboarder“ (m:f=73:2, 22±5a, BMI:21±2kg/m2) wurden anonym befragt. Die Jahre der Sportausübung (Skateboarderfahrung) und Häufigkeit in der Sportausübung (wöchentliche Skatezeit in Stunden) sowie ausgewählte soziodemographische Faktoren wurden mit dem Schweregrad und Häufigkeit von muskoloskeletalen- sowie Hautverletzungen innerhalb der vergangenen 2 Jahre demographisch dargestellt, sowie miteinander korreliert.

Resultate: Die Skateboarderfahrung betrug 16±11 Jahre, die wöchentliche Skatezeit 8±5 Stunden. 83% der Befragten gaben mehr als 5 Verletzungen an. Die häufigsten Verletzungen betrafen folgende Regionen: Handgelenk (83%), Unterschenkel/Sprunggelenk/Fuß (77%), Hüfte/Oberschenkel/Knie (73%). 52% der Probanden hatten leichte und 45% schwere Verletzungen. Das Sprunggelenk (32%) und das Handgelenk (16%) waren am häufigsten von schwerwiegenden Verletzungen (Bänderriss, Fraktur) betroffen. Nur wenige Sportler (13%) verwendeten eine Schutzausrüstung. Die Korrelation ausgewählter soziodemographischer Parameter und der Skateboarderfahrung mit der Verletzungshäufigkeit und -schwere ergab für die wöchentliche Trainingszeit und Skateboarderfahrung positive Korrelationen mit dem Schweregrad der Verletzungen (p=0,039 bzw. p=0,032), wobei allerdings nach Adjustierung nach Bonferroni keine Signifikanz mehr nachweisbar war (p=0,271 bzw. 0,266). Auch sonst gab es keine signifikanten Korrelationen.

Diskussion: Die Skateboarderfahrung junger Wiener Skateboarder scheint einen positiven Zusammenhang mit dem Schweregrad von Skateboard-assozierten Verletzungen aufzuweisen. Soziodemographische Faktoren scheinen überhaupt keinen Einfluss auf das Verletzungsrisiko zu haben. Die regelmäßige Verwendung einer Schutzausrüstung ist aufgrund des hohen Verletzungsrisikos dringend zu empfehlen.