Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2009; 19 - A5
DOI: 10.1055/s-0029-1238179

Rehabilitation von Pateinten mit Knochenmetastasen

R Crevenna 1, M Keilani 1, T Jovanovic-Mifsud 1, R Stemberger 1, J Holzapfel 1, V Fialka-Moser 1, B Mähr 1
  • 1Univ. Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation/MUW, Wien

Knochenmetastasen beeinflussen die Rehabilitationsfähigkeit und gefährden – unabhängig von der ohnedies meist infausten Prognose der Grunderkrankung – v.a. die Mobilität, die Unabhängigkeit und die Lebensqualität von onkologischen Patienten. Ist die Unabhängigkeit aufgrund der Progression der Tumorerkrankung verloren, so wird durch die ossäre Metastasierung auch eine Einschränkung der sogenannten „Pflegefähigkeit“ bedingt. Die medikamentöse Behandlung, sowie die adäquate und rechtzeitige Indikationsstellung für strahlentherapeutische und chirurgische Maßnahmen sowie die Beachtung der statischen und dynamischen Belastbarkeit betroffener skeletaler Strukturen im Rahmen der Rehabilitation, welche mittels supportiver und palliativer Strategien v.a. eine möglichst lange bestehende Mobilität und Unabhängigkeit zum Ziel hat, haben deswegen höchste klinische Relevanz.

Die Optimierung der physischen, psychischen und sozialen Funktionen der betroffenen Patienten gelingt am sinnvollsten im Rahmen eines interdisziplinären und multimodalen individuell angepassten Rehabilitationskonzeptes, u.a. unter Ausnützung einer breiten Palette physikalisch-medizinischer Maßnahmen.

Im Konsens zwischen Facharzt für Radiologie, Innere Medizin/Onkologie, Strahlentherapie, Orthopädie, Neurologie, Neurochirurgie und Physikalische Medizin kann durch die Formulierung humaner, realistischer und klinisch angemessener Therapieziele eine optimale Behandlung der betroffenen Patienten gewährleistet werden.

Zur adäquaten Dokumentation der Maßnahmen von Seiten der Physikalischen Medizin und Rehabilitation ist eine „Checkliste“ hilfreich, welche die Dokumentation des aktuellen Zustandsbildes des Patienten (um den Ausschluss von Kontraindikationen zu unterstützen), die geplanten Maßnahmen, die Information, dass das Therapeutenteam instruiert wurde, sowie eine Bestätigung, dass der Patient über potentielle Risiken bzw. Komplikationen aufgeklärt wurde, enthält.