Zentralbl Chir 2009; 134 - P27
DOI: 10.1055/s-0029-1238150

Untersuchung zur Lebensqualität bei Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen

O Maciejewski 1, R Smeets 1, D Riediger 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Mund-Kiefer und plastische Gesichtschirurgie, Aachen, Germany

Fragestellung: Das Ziel dieser Studie war die Evaluation der somatischen und psychischen Auswirkungen der operativen Behandlung bei Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen unter Berücksichtigung der Einflussfaktoren Geschlecht, Alter, Nikotinkonsum und der Tumorstadien.

Methoden: Es wurden im Zeitraum vom 1.9.2005 bis 31.5.2008 73 Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen an der RWTH Aachen analysiert. Einschlusskriterien in die Studie waren: Alter ab 18. Lebensjahr, Ersttumor, kein Anhalt für Zweitkarzinom, keine Behandlung anderer Tumore. Als Messinstrumente wurden die etablierten Fragebögen EORTC QLQ C 30 und EORTC H&N 35 zur Evaluation der Lebensqualität und der PSQI zur Evaluation der Schlafqualität in deutscher Übersetzung sowie eine allgemeine sozioökonomische Anamnese verwendet, die von den Patienten 6 Monate nach Abschluss der operativen Behandlung selbstständig bearbeitet wurden. Die Antworten wurden zur Vergleichbarkeit nach entsprechenden Algorhythmen in Skalenwerte umgerechnet.

Ergebnisse: Die Auswertung der Fragebögen EORTC QLQ C 30 mit seiner spezifischen Untereinheit EORTC H&N 35 zeigten signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede (Spearman-Korrelation p<0,05). Es ergab sich eine schlechtere Beurteilung der emotionalen Funktion von den weiblichen Befragten und dagegen eine schlechtere Beurteilung in der sozialen Funktion von den männlichen Befragten. Der PSQI, der die Qualität des Schlafens evaluiert, zeigte keine signifikante altersspezifische Unterschiede (Pearson-Korrelation R=0, p=0,998). Die unterschiedlichen Tumorstadien und Nikotinanamnese zeigten keine signifikante Beeinflussung der Lebensqualität (Spearman-Korrelation, R<0,2, p>0,05).

Schlussfolgerung: Die in dieser Studie präsentierten Fälle zeigen einen signifikanten Einfluss des Geschlechts auf die postoperative subjektiv empfundene Lebensqualität. Der Einfluss des Alters, des Nikotinkonsums und des Tumorstadiums zeigt allenfalls Tendenzen zur Beinflussung der Lebens- und Schlafqualität.