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DOI: 10.1055/s-0029-1237384
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Reanimation des gelähmten Gesichtes
Reanimation of the Paralyzed FacePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Oktober 2009 (online)
Emotional gesteuerte Bewegungen in einem gelähmten Gesicht wiederherzustellen ist ein komplexes und schwieriges Unterfangen. Diese Schwierigkeit beginnt gleich präoperativ mit der exakten Bestimmung und Dokumentation des Lähmungsgrades, und dies nicht nur global für das gesamte Gesicht, da die Rekonstruktion der verschiedenen regionalen Funktionen ja auch sehr differenziert die einzelnen Regionen des Gesichtes betrifft. Nochmals schwieriger wird es, wenn im gelähmten bzw. im reanimierten Gesicht das Zusammenspiel der einzelnen Bewegungen, also der statische und der dynamische Symmetriegrad bewertet werden müssen, und das Vorhandensein bzw. das Verursachen von Massenbewegungen oder Synkinesien für die Qualifizierung verschiedener rekonstruktiver Verfahren grundlegende Bedeutung haben kann. Wir haben uns nun seit dreißig Jahren mit dem Thema der Objektivierung des Lähmungsgrades und von Operationsergebnissen befasst, und haben mit der 3-D Videoanalyse der Gesichtsbewegungen international anerkannte Standards setzen können. Damit wurden aber noch lange nicht alle offenen Fragen gelöst und wir sind gerade dabei, Vermessungsverfahren zu entwickeln, die noch andere wichtige Qualitäten neben der dreidimensionalen Bewegung von Markierungspunkten erfasst.
Parallel dazu hat vor allem die Mikrochirurgie in diesen dreißig Jahren die Entwicklung von Operationstechniken bei irreversibler Gesichtslähmung ermöglicht, welche nun Ergebnisse bieten, die auch den betroffenen Patienten im Alltag überzeugen und welche wir auch selbst dem Patienten mit akzeptabler Erfolgsrate und Mindestqualität in Aussicht stellen können.
Dieses Themenheft zur Gesichtslähmung soll einerseits einen Überblick über den aktuellen Stand der Behandlungskonzepte, die sich langfristig und auch in der internationalen Diskussion bewährt haben, aber auch neueste Entwicklungen sei es klinisch oder in der experimentellen Forschung aufzeigen.
Die Zusammenstellung der einzelnen Beiträge versucht einige jener Zentren im Sprachgebiet der Leserinnen und Leser von Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirurgie zu berücksichtigen, die sich schon lange dieser Thematik widmen und die auch wirksam Steine in dieses große und bunte Mosaik setzen konnten. Kaum eine andere funktionelle Rekonstruktion ist in ihrem Erfolg von einer so hoch differenzierten und langwierigen physikalischen Therapie abhängig wie die Reanimation des gelähmten Gesichtes. Von der richtigen Technik zum richtigen Zeitpunkt und von der Notwendigkeit jahrelanger Motivation, und das nicht selten bei Kindern, können die Operateure nicht genug wissen. So war mir der Einschluss eines diesbezüglichen Artikels unserer Kooperationspartner ein besonderes Anliegen.
Allen Autoren dieses Schwerpunktheftes möchte ich für ihren Beitrag zum Zustandekommen dieses aktuellen Überblicks ganz herzlich danken!
Prof. Dr. Manfred Frey
Reconstruction of emotionally controlled movements in a paralyzed face is a complex and difficult task. These difficulties start already preoperatively in form of an exact evaluation and documentation of the degree of the paralysis. The evaluation has not to be only global for the whole face, but differentiated by its regions being targets for functional reconstructions. It becomes even more complicated, if the coordinated function of the different mimic movements and the static and the dynamic symmetry index should be measured, and if the pre-existence or manifestation of mass movements or synkinesia are playing an important role for the qualification of different reconstructive techniques. We have been involved in the topic of assessment of the degree of facial paralysis before and after operative treatment for thirty years. As a result we could set international standards with the 3-D video-analysis of facial movements. By that, only some of the questions have been answered. At the moment we are developing a technique for assessment, which includes other important qualities besides moving landmarks three-dimensionally.
Parallel to this progress in quantifying postoperative functional results the development of microsurgical techniques have led to clinically valuable results of reconstruction in irreversible facial palsies, which started to satisfy also the patients to a high degree in daily life. The success rate has been increasing and becoming more predictable in a clinically relevant extent by the reconstructive surgeon.
This issue of the journal on the specific topic of facial paralysis is to give an over-view on the actual standards of treatment concepts, which proofed over the long distance as well as in the international discussion. In addition newest achievements in clinical practice and in experimental research are included.
The selection of contributions should represent the activities of those centres within the readers’ community of the Journal Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirurgie, which have been bound to this topic since years and have been contributing some important stones in this large and colourful puzzle. The role of physiotherapy in facial reanimation is merely comparable in its importance with that in other functional reconstructions. The right exercises have to be performed over an extremely long time starting at the right time. Motivation of the patient has to be carried on, especially in children. Being aware of the importance of this knowledge for the reconstructive surgeon I included this article into the program of this issue.
I would like to thank all the authors, who supported me so much in assembling this special issue of the journal on facial reanimation.
Prof. Dr. Manfred Frey
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. Manfred Frey
Klin. Abt. für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie
Medizin. Univ. Wien
Währinger Gürtel 18–20
A-1090 Wien
Austria
eMail: manfred.frey@meduniwien.ac.at